Oberhausen. Theater Puls spielt „Dreamtown“ in der Heinrich-Heine-Aula. Das Flüchtlingsthema kam früh in den Blick. Gruppe würde gern an anderen Schulen spielen.

„Leben oder Sterben?“ ruft eine schwarz gekleidete und dunkel geschminkte junge Frau ins Publikum. Während eine Andere über grüne Oliven statt schwarzer in ihrem Salat zetert. Diese zwei Welten – die unterschiedlicher nicht sein könnten – hat das Theaterensemble „Theater Puls“ am Dienstagabend in der Aula des Heinrich-Heine-Gymnasiums vorgestellt.

„Dreamtown“ heißt das Drama, in dem es um eine utopisch angehauchte, schillernde Stadt geht, in der es seit 75 Jahren keine Migranten mehr gab und die größten Probleme der Bewohner mit der falschen Farbe der perfekten Handtasche zu tun haben. In den Nachrichten geht es um die entlaufene Katze des Nachbarn und ums Wetter. Ganz beiläufig erwähnt die Nachrichtensprecherin noch, dass 1500 tote Flüchtlinge vor den Toren der Stadt liegen.

Kämpfen gegen den Widerstand der Stadt

Im Wechsel wird einerseits die „perfekte“ Welt, andererseits Krieg und Tod in kleinen Geschichten dargestellt. So geht es auch um ein junges Mädchen: Gegen ihren Willen wird sie verschleppt, missbraucht und schließlich getötet. Sie wurde 15 Jahre jung. Nach Musikeinlagen, Geschrei, Kämpfen gegen den Widerstand der Stadt und Konfetti-Kanonen als tödlichen Waffen werden die Tore von Dreamtown für Flüchtlinge dann doch geöffnet.

Mit der Thematik setzt sich das Ensemble, das aus Schülern und ehemaligen Schülern der Oberstufen-Theater AG des Heinrich-Heine-Gymnasiums besteht, schon seit mehr als einem Jahr auseinander – schon bevor es zum akuten Thema wurde. Zeitungsartikel und Arbeitsaufträge führten die Darsteller an das Thema heran. So entstanden die kleinen Geschichten für die Aufführung. „Es ist für uns alle eine totale Herzensangelegenheit geworden“, sagt Britta Bayerl.