Am Anfang steht das Wasser. Mehr als 60 junge Menschen sind momentan in ihrem Element. Sie bereiten über mehrere Monate ein Theaterstück vor, das die Stilformen Schauspiel und Musik verschmelzen lässt.

In Kooperation zwischen dem Berliner Ensemble „Wheels“, dem Theater Oberhausen, dem Heinrich-Heine-Gymnasium und der Musik- und Jugendkunstschule proben momentan Akteure zwischen zwölf und 23 Jahren. Und: 16 junge Menschen aus dem Flüchtlingsheim an der Weierstraße machen mit. Schauspieler Konstantin Buchholz erklärt: „Die Kontaktaufnahme war am Anfang nicht leicht, mit Hilfe von Sozialarbeitern konnten wir aber schnell für unser Projekt Vertrauen gewinnen.“ Bei der Sprachbarriere halfen Schüler aus dem Gymnasium mit, aber auch die Zeichensprache und das Vorführen der Szenen half bei der Verständigung mit den jungen Leuten aus Albanien oder Serbien.

Schwere Stunden erlebte das Ensemble dagegen, als ein Mitglied des Stückes vor einigen Tagen in sein Heimatland abgeschoben wurde. Die Flüchtlinge kommen aus „sicheren Herkunftsländern“.

Britta Bayerl von der Theater-AG des „Heine“ berichtet von der Bühne, die gewaltiger nicht sein kann: Es ist das komplette Schulgebäude mit Klassenzimmern, Fluren, der Aula und natürlich dem Schwimmbad.

Worum geht es? Die Geschichte spielt im Jahr 2114 in einem Wasserinstitut. Wasser ist Macht und im Zentrum dieses Lebenssystems geschieht etwas Rätselhaftes: der gewaltsame Tod des Wasserministers.

Die Zuschauer laufen durch die Gänge, schauen, rätseln mit und hören zu. Hier kommt die Musikschule ins Spiel. Ein 20-köpfiges Orchester ist Teil der Vorführung. Musikschulleiter Volker Buchloh: „Das Projekt führt viele Kunstformen zusammen, so etwas ist inspirierend.“ Quereinsteiger können übrigens noch mitmachen und sich dafür bei der Musikschule melden.

Am 12. Juni feiert „Wasser“ Premiere, Karten gibt es ab Mai, unter anderem im Theater: 85 78 184.