Oberhausen. Ludwiggalerie zeigt Comics, Cartoons und Videos von Ruthe, Sauer und Flix. Katalog zur Ausstellung versammelt ihre Arbeiten erstmalig in einem Band.

Mit ihrem Schwerpunkt, Comiczeichnern, Cartoonisten und Satirikern Museumswürde zu verleihen, ist die Ludwiggalerie bei der Generation der in den 70er Jahren geborenen Künstler angekommen: Nach Deix, Ralf König, Walter Moers und Ulf K präsentiert sie nun gleich im Dreierpack Ralph Ru­the, Joscha Sauer und Flix und würdigt ihr Schaffen zugleich in einem Katalog, der allein schon taugt, um einige Stunden schmunzelnd zu verbringen.

„Die drei hat zuvor noch niemand in einem Band zusammengebracht“, sagt Christine Vogt, die Herausgeberin und Kuratorin der Ausstellung. Gemeinsam hat das Künstler-Trio auch den Ausstellungstitel „Das ist doch keine Kunst“ erfunden und sich selbst auf dem Buchcover und dem Plakat zur Ausstellung im Stil des für sie typischen „Personals“ in Szene gesetzt. Dabei präsentiert sich Joscha Sauer, „nichtlustig“ als am Bilderrahmen aufgehängter Lemming.

Lange und kurze Geschichten

Im Untertitel „Comics und Cartoons zwischen Shit Happens!, Nichtlustig und Schönen Töchtern“ verbinden Freunde des Genres sofort die Schlagwörter der zeichnenden Geschichtenerzähler, denen gemeinsam ist, dass sie noch zum Bleistift greifen, bevor sie ihre Bilder am Computer kolorieren. „Dass sie außergewöhnlich gute Zeichner sind, kann man an den Originalen sehen“, sagt Christine Vogt. Von ihrem Anliegen, in der Ausstellung auch zu zeigen, wie die Werke entstehen, habe sie die Künstler erst überzeugen müssen. „Es geht auch um die Entwicklung der Stile, weshalb auch frühe Arbeiten zu sehen sind.“

Der Besucher der Ausstellung findet sie sowohl an den Wänden der Galerie als auch in Form von gedruckten Büchern. Zu sehen sind sowohl längere Comicgeschichten, die etwas Lesezeit erfordern, als auch Cartoons, die sich auf einen Blick erschließen.

Drei Etagen boten sich für "Dreiergeschichte" an

Zudem wird die Ausstellung der Tatsache gerecht, dass die momentan besonders angesagten Cartoonisten ihr Personal auch in Bewegung und zum Sprechen bringen und zeigt Animationsfilme.

Öffentliche Führungen sind kostenfrei

Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 19. September, um 19 Uhr in der Ludwiggalerie, Konrad-Adenauer-Allee 46. Zu sehen ist sie bis zum 17. Januar.

Öffentliche Führungen (in Verbindung mit dem Einritt frei) gibt es an Sonn- und Feiertagen um 11.30 Uhr, Kuratorinnenführungen am 15. November, 13. Dezember und 17. Januar, jeweils um 15 Uhr.

Bei den Recherchen für die Ausstellung habe sich schnell herausgestellt, dass es eine gute Idee wäre, „die Dreiergeschichte zu machen“, sagt Vogt. „Sie kennen sich gut, haben schon miteinander gearbeitet, und wir sind ein großes Haus mit drei Etagen.“ Die Fans haben auch die Chance, alle Künstler näher kennen zu lernen. Ruthe kommt schon Sonntag, 20. September, um 15 Uhr, Flix, Felix Görmann, liest am Sonntag, 25. Oktober, um 15 Uhr aus Held, Schöne Töchter und anderen Comics und Nichtlustig-Zeichner Sauer redet über seinen neuen Trickfilm am Donnerstag, 5. November, um 19 Uhr.