Oberhausen. . Mit neuer Farbe und weniger Säulen soll das Einkaufszentrum heller wirken. Der Service für Kunden soll besser, der Wohlfühlfaktor gesteigert werden.

Das Einkaufszentrum Centro renoviert die Coca-Cola-Oase. Den sogenannten Food-Court lässt der französische Eigentümer „Unibail-Rodamco“ mit Sitz in Paris in einem ersten Schritt heller streichen. Bei der Dekoration will das Centro ebenfalls abspecken.

Es soll „heller und cleaner“ werden, wie der neue Centermanager Marcus Remark erklärt. Im hinteren Teil in Richtung Starbucks und McDonalds fallen einige der Säulen weg. Die Arbeiten sollen zum Start des Weihnachtsgeschäfts beendet sein. Doch das ist nur der erste Schritt: In etwa zwei Jahren soll das Imbiss-Rondell ein komplett neues Aussehen bekommen.

Europas größtes Einkaufszentrum greift damit einen Trend auf, der in der Shopping-Center-Branche längst zu einem der großen Themen geworden ist. Die Betreiber wollen, dass die Besucher länger bleiben, und ihnen deswegen ein Freizeiterlebnis bieten, das über das Einkaufen hinausgeht. „Die Aufenthaltsqualität für die Kunden und der Service werden immer wichtiger“, sagt auch Marcus Remark.

Gegen die Internet-Konkurrenz

Der Grund ist die Konkurrenz im Internet. Der Online-Anteil am Gesamthandel macht bereits heute 13,5 Prozent aus – mit immensen Zuwachsraten.

Eine Situation, der Einkaufszentren wie das Centro damit begegnen, indem sie sich auf ihre Stärken konzentrieren. Mit der Familie oder Freunden während eines Einkaufsbummels etwas zu essen oder zu trinken – das ist im Netz nicht möglich. So unterzieht das Centro die Coca-Cola-Oase nach knapp 20 Jahren auch einer Frischzellenkur.

Der Shopping-Center-Spezialist

Unibail-Rodamco ist ein börsennotiertes Unternehmen, das aus den Firmen Unibail und Rodamco Europe hervorgegangen ist. Die Aktien der Firma sind an der Börse in Paris – dem Firmensitz – und in Amsterdam gelistet.

2014 kaufte der Konzern die Mehrheit der Anteile am Oberhausener Einkaufszentrum Centro. Im gleichen Jahr erwarben die Franzosen auch den in Essen sitzenden Shopping-Center-Entwickler und -betreiber mfi. Das Unternehmen geht jetzt völlig in Unibail-Rodamco auf – und ist nun deutsche Unibail-Zentrale.

Damit gehört Unibail-Rodamco neben der ECE mit Sitz in Hamburg zu den größten Unternehmen auf dem Einkaufscenter-Markt.

Mit einem neuen Anstrich wollen Unibail-Rodamco und das Center-Management es aber nicht belassen. „Das ist der erste Schritt“, sagt Marcus Remark. „Das grobe Ziel ist, den mediterranen Anstrich hinter sich zu lassen.“ Was genau geplant ist, darüber schweigt man sich aus. Der Grund laut Remark: „Es gibt viele Überlegungen, aber welche letztendlich zum Tragen kommt, das weiß man noch nicht.“ Was er aber bereits sagen kann: An der Anordnung der Imbissbuden in der kreisförmigen Oase werde sich nicht viel ändern – das sei baulich nicht möglich. Unter Umständen will das Centro die Mitte der Oase stärker einbeziehen und bespielen – fest steht aber noch nichts.

Auch über Investitionssummen schweigt sich Unibail-Rodamco aus. Wie viel Geld in die geplanten Maßnahmen fließt, bleibt somit ein Geheimnis.

Beschilderung überarbeitet

Die Renovierung der Coca-Cola-Oase ist nicht die einzige Maßnahme, die in den kommenden Monaten geplant ist. Noch dieses Jahr will das Centro das Beschilderungs-System überarbeiten. Es soll den Kunden besser durch das Center und zu den Freizeitangeboten im Außenbereich lenken. Auch das ist eine Idee, die den Wunsch des Kunden nach einem Erlebnis beim Shopping nachkommt.

Und 2016 stellt das Centermanagement dann neue Sitzgelegenheiten mit Handyladestationen auf, passend zum freien W-LAN. Zudem wird es einen neuen Servicedesk geben. So setzt das Centro auf mehr Aufenthaltsqualität und Service – so wie es der Trend in der Branche verlangt.