Oberhausen. . Fete auf dem Hof der Hauptschule Alstaden. Der Mittag gehört den Familien. Abends erklärt Schlagersänger Axel Fischer seinen Traum von Amsterdam.
„Traum von Amsterdam. Der die Hoffnung nahm. Allein in einer fremden Stadt. Allein in Amsterdam...“
Die einen klatschen in Ekstase, die anderen flüchten und stopfen sich Taschentücher in die Ohren: Wenn Popschlagersänger zum Mikrofon greifen, ist das pure Geschmackssache. Doch wer sich auf Zicke-Zacke und ein wenig Heu-Heu einlässt, kann sich nicht über fehlenden Spaß beklagen: So beobachtet bei der großen Fete der Karnevalsgemeinschaft Alstadener Bären auf dem Schulhof der Hauptschule Alstaden.
„Heut’ sag’ ich, es war einmal. Märchen voll Angst und Qual. Elfen, Prinz und gute Feen. War’n für uns nicht vorgesehn...“
Vor der Partymusik gab es etwas für den Kopf
Z um achten Mal feierten die Alstadener am Samstag ihr Bärenfest auf dem Schulhof der Hauptschule Alstaden.
Am Nachmittag standen zunächst die künftigen Tollitäten auf der Bühne, zudem gab es etwas für den Kopf: Fachfrisöre zeigten moderne Haartrends. Dazu gab es Kinderschminken, Hüpfburg und Tischtennis.
Einen Bären aufbinden ließen sich die Fans der Fete schon im Vorfeld nicht: „Axel Fischer, den kenne ich doch?“ Tatsächlich gehört der 33 Jahre alte Sänger aus Bad Oldesoe nahe der Ostsee zu den angesagtesten Ohrwurm-Lieferanten des peppigen Schlagers.
In Alstaden gibt es am späten Samstagabend wohlige Unruhe im Bärengehege. Polonaisen bahnen sich den Weg durch Menschengruppen. Selbst Muffel finden: Ein Traum für Feierfreudige.
Traum von Amsterdam
„Halt mich, hast du oft gesagt. Wie, hab’ ich dich dann gefragt? Liebe hat total versagt. In Amsterdam...“
Traum von Amsterdam. Axel Fischer — ja, den besagten Song gab es schon in den 80er Jahren, damals gesungen vom Popduo Cora — erwischt den richtigen Ton. Sommersause statt Winterschlaf. Besucher werden zu Brummbären. Summen die Zeilen des berühmten Gassenhauers mit.
Warum ist das Lied so toll? „Es geht gut ins Ohr und macht Lust aufs Tanzen“, erzählt eine Gruppe mit passenden Fanshirts. Nebenan reiht sich ein Junggesellinenabschied in den Chor der Textsicheren ein. Traum von Alstaden.
„Komm wir fahren nach Amsterdam. Ich weiß, dass uns nichts passieren kann. Du und ich, wir ham’s doch im Griff. Dabei saßen wir längst auf dem sinkenden Schiff...“
Früher feierten die Alstadener im Ruhrpark, das Bärenfest hat diese zu den Feierakten gelegte Sause längst kompensiert. Der veranstaltende Verein packt dafür selbst an. „60 Leute, mindestens“, sagt der Präsident Hermann Buschmann. Verpflegung, Getränke, Bühnenprogramm, der Alstadener Bär macht alles selbst.
Eine weitere Polonaise marschiert. Am späten Mittag war eine der beteiligten Mütter schon dabei. Da war die Schlagerparty noch eine Familienfeier. „Es gab Waffeln.“ Mit Bären. Pardon. Beeren.