Oberhausen. Künstlerinnen Joseé Heerkens (Malerei) und Dörte Behn (Objekte) fordern Betrachter ihrer Ausstellung zur Bewegung auf .

Eine Einladung, Kunst durch Bewegung zu erfahren, ist die Präsentation von Joseé Heerkens (Malerei) und Dörte Behn (Objekte), die am Sonntag, 23. August, vom Verein für aktuelle Kunst in der Ausstellungshalle im Zentrum Altenberg eröffnet wird.

Den beiden Künstlerinnen, die sich zuvor nicht kannten, ist es gelungen, dem Betrachter ein perfektes Kunst-Raum-Erlebnis zu schenken. Neugierde weckt jede der Akteurinnen mit den Arbeiten, die sie zeigt, durchaus auch solo. Beide überzeugen und überraschen auf hohem Niveau. Doch die Kombination ihrer Werke ist einfach großartig. Eine perfekte Inszenierung im riesigen Raum, die dazu einlädt, herumzulaufen, immer wieder neue Positionen einzunehmen, sich umzuschauen und die Ausstellung aus unterschiedlichsten Blickwinkeln auf sich wirken zu lassen. Wer sich darauf einlässt, wird, ohne es geplant zu haben, wie von selbst mal von diesem, mal von jenem einzelnen Exponat dazu aufgefordert, sich näher mit ihm zu befassen.

"Walking Lines" streben in die Horizontale

„Ich versuche, Räume zu reduzieren und neu zu bauen“, erklärt Dörte Behn eine ihrer Konstruktionen, die, aus Stäben bestehend, in den Raum hinein ragt und der Statik einen Streich zu spielen scheint. „Druckstäbe sind für die Schwere da, durch die Zugstäbe entsteht Leichtigkeit“, sagt die Künstlerin. Sie holt sich Anregungen aus ihrer realen Umgebung und erschafft daraus eine Art neue Wirklichkeit. „Zu allen Arbeiten gibt es eine Geschichte.“ Wer die wahre Geschichte erfahren will, sollte unbedingt zur Eröffnung der Ausstellung gehen, doch wer ohne Anleitung der Künstlerin zum Beispiel durch Schlitze in ihre Gebäude-Kunstwerke blickt, kann durchaus auch selbst etwas zu dem erfinden, was er sieht.

Josée Heerkens Arbeiten erinnern ein bisschen an Filmrollen. Man hat das Gefühl, sie bewegten sich. „Schön, dass man hier so große Arbeiten zeigen kann“, sagt die Künstlerin, die in einem Dorf im niederländischen Zeeland lebt. Ihre „Walking Lines“ streben in die Horizontale, Bilder scheinen seitwärts zu ziehen. „Die Interaktion bringt Farben in Bewegung.“ Und Rhythmus, möchte man hinzufügen, denn diese Kompositionen swingen wirklich.