Viele Hoffnungen und Wünsche sind mit dem Abriss der Markthalle und vielmehr mit dem Bau des neuen Jobcenters samt Gewächshaus verbunden, viele Visionen. Das war schon einmal so. Die Eröffnung der Markthalle Mitte der 80er Jahre sollte Schwung geben, den Handel ankurbeln, die Innenstadt beleben. Doch was folgte war eine Geschichte des Scheiterns. Jetzt gibt’s also einen neuen Versuch.
Eine Innenstadt wie Oberhausen dürfe nicht mehr auf große Kaufhäuser setzen, sondern brauche einen gesunden Mix aus attraktivem Wohnen, Arbeit und Einkaufen. „Wir fürchten nicht die grüne Wiese, sondern das Sofa-Shopping“, sagt NRW-Städtebauminister Michael Groschek und mein damit auf den Einkauf im Internet, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut.
Ja, die Marktstraße hat eine Erneuerung dringend nötig. Ein Dachgewächshaus bietet da in mehrfacher Hinsicht eine gute Möglichkeit. Das Gemüse könnte direkt vor Ort genutzt werden – zum Beispiel in der Kantine, die im Erdgeschoss einziehen soll. Damit werden Transportwege gespart, wird CO2 gespart, die Umwelt geschont. Und die Forschung kann sich austoben, kann alte Sorten züchten und vielleicht die „O-Tomate“ entwerfen. Ein Marketing-Gag, der Anklang finden könnte. Und auch die Wissenschaft erhält mehr Aufmerksamkeit, sie rückt mehr in die Stadt und damit stärker ins Bewusstsein. Das gesamte Projekt ist eine Chance, aber es braucht ein wenig Geduld.