Oberhausen. Prof. Dr. Florin Laubenthal leitet am EKO die Kardiologie und Angiologie. Auf seiner Station gibt es 80 Betten für 4000 kardiologische Fälle pro Jahr.

Die vergangenen Wochen waren für Prof. Dr. Florin Laubenthal ein gutes Gedächtnistraining. Seit 1. Juli ist er Chefarzt der Kardiologie und Angiologie im Evangelischen Krankenhaus Oberhausen (EKO). „Und da musste ich mir viele Namen von vielen neuen Gesichtern merken“, sagt Laubenthal.

Vier Oberärzte und zehn Assistenzärzte gehören zu seinem Team. Laubenthal muss sich zudem mit dem bislang unbekannten Pflegepersonal und Sekretariat sowie seinen Kollegen aus anderen Fachbereichen kurzschließen. Auf seiner Station gibt es 80 Betten, knapp 4000 kardiologische Fälle pro Jahr und eine 24-Stunden-Bereitschaft. Da ist auch der Manager im weißen Kittel gefragt. „Wir brauchten einen Mann, der eine Abteilung dieser Größe organisieren kann“, erklärte der ärztlicher Direktor, Privatdozent Dr. Peter Kiefer.

Studium in Gent, Freiburg und Düsseldorf

Laubenthals Lebenslauf kam in Oberhausen gut an. Er studierte im belgischen Gent, in Freiburg sowie in Düsseldorf und spezialisierte sich auf Herz- und Gefäßerkrankungen. In Velbert startete er ins Berufsleben. Später wechselte er zum Essener St. Elisabeth Krankenhaus, wo die kardiologische Station mit 140 Betten zu den größten in Deutschland gehört. Von 2010 bis 2015 war Laubenthal Leitender Oberarzt am Alfred-Krupp-Krankenhaus – ebenfalls in Essen. „Ich hätte eigentlich gedacht, dass ich nicht mehr das Krankenhaus wechsele“, gesteht der Mediziner. Doch nach ersten Kontakten zum EKO war schnell klar: Es ist noch mal Zeit für eine Veränderung gekommen.

Die Geschäftsführung bekam damit ihren Wunschkandidaten. Diesen Status erreichte Laubenthal nicht allein dank seiner beruflichen Qualifikation. „Wir wollten jemanden haben, der zur Stadt passt. Da war ein Kind des Ruhrgebiets natürlich willkommen“, sagt Geschäftsführer Martin Große-Kracht. Er begrüßt auch, dass Laubenthal Standards eingeführt hat. „Wir haben jetzt feste Visitenzeiten. Das heißt: Jeder Patient in der Kardiologie wird mindestens zwei mal in der Woche vom Facharzt untersucht.“

In der Freizeit zupft er den E-Bass

Die Organisation kostet ihn aktuell viele Stunden. Wenn Laubenthal doch Freizeit hat, spielt er am liebsten mit seiner kleinen Tochter und zieht die Joggingschuhe an. Oder er greift zum E-Bass. Laubenthal ist auch ein großer Musikliebhaber. Mit seiner Band spielt er Songs der Beatles und der Eagles.

In naher Zukunft stehen für ihn aber einige Arztbesuche auf dem Programm. Der Kardiologe will seine niedergelassenen Kollegen kennenlernen. „Wir wollen die Verzahnung zwischen stationären und ambulanter Versorgung stärken“, betont Laubenthal. Er wird sich dann weitere Namen merken müssen.