Oberhausen. . Der Betreiber von „RuhrautoE“ ist mit der Nachfrage in Oberhausen zufrieden. Beim Angebot ist aber noch Luft nach oben. Der Fuhrpark soll erweitert werden.
Anders als in mancher Nachbarstadt sind die Betreiber des Carsharing-Modells „Ruhrauto E“ mit der Situation in Oberhausen zufrieden. Das Konzept läuft sogar gut genug, um das Angebot auszuweiten. Die Betreiberfirma Drive Carsharing GmbH ist aktuell in Gesprächen mit der Stadtverwaltung und dem Energieversorger EVO, der Projektpartner ist.
Dass beim Angebot durchaus Luft nach oben ist, zeigt der Blick auf den momentan noch recht übersichtlichen Fuhrpark, den das Unternehmen für „Ruhrauto E“ in Oberhausen zur Verfügung stellt: Insgesamt drei Hybrid- und Elektrofahrzeuge sind an den Rathäusern an der Schwartzstraße und in Sterkrade stationiert. „Weitere Fahrzeuge werden folgen“, bestätigt Geschäftsführer Andreas Allebrod auf Nachfrage. „Wir planen, das Angebot schrittweise auszubauen“, sagt er. „Es geht schließlich um große Investitionen.“
Auch private Vermietung nimmt zu
Ziel sei es, die sogenannte Anschlussmobilität in Oberhausen zu gewährleisten, Heißt: Gebiete, die der ÖPNV bedient, stehen nicht im Fokus des Unternehmens. Angesprochen werden sollen vielmehr Oberhausener, die etwa in Randgebieten leben, wo das Streckennetz der Stoag nicht so engmaschig ist wie im Kerngebiet der Stadt.
Auch wenn Carsharing-Modelle in Städten wie Karlsruhe, Stuttgart und Frankfurt derzeit boomen und Oberhausen im bundesweiten Vergleich beim Angebot hinterher hinkt, stehen wir im Vergleich mit den direkten Nachbarstädten gar nicht so schlecht da. In Duisburg zum Beispiel, mit gut 486 000 Einwohnern weitaus größer als Oberhausen, stellt Drive Carsharing wegen der mangelnden Nachfrage nur zwei Fahrzeuge zur Verfügung. In Bottrop hatte das Unternehmen die Elektro-Autos zwischenzeitlich ganz vom Markt genommen.
Und so funktioniert das Konzept von „Ruhrauto E“: Nutzer melden sich einmalig an und erhalten nach Vertragsabschluss eine sogenannte Drive Card im Kundencenter der EVO. Damit können sie die Autos öffnen, die sie zuvor im Internet oder per Telefon am gewünschten Standort bestellt haben. Es besteht auch die Möglichkeit, Fahrzeuge für einen längeren Zeitraum zu nutzen.
Bahn bietet Carsharing am Hauptbahnhof an
Ein weiteres Carsharing-Modell, mit dem die Betreiber ebenfalls sehr zufrieden sind, bietet das Unternehmen Drivy. Es stellt eine Plattform im Internet zur Verfügung, auf der Privatleute ihre Autos vermieten können. 16 Fahrzeuge sind in der Stadt bereits registriert, die Vermieter hätten auch bereits Kundenanfragen erhalten, sagt Drivy-Sprecherin Christiane Jakobs. Das Portal habe in den vergangenen fünf Wochen ein fünf Mal höheres Wachstum verbucht als zuvor. Das Ruhrgebiet sei „ein sehr starker Markt für Drivy“.
Auch die Bahn bietet mit „Flinkster“ Carsharing in Oberhausen an. Zwei Fahrzeuge stehen am Hauptbahnhof zur Verfügung. Ob auch hier die Akzeptanz in der Bevölkerung gestiegen ist, mag die Bahn nicht verraten. „Unseren Gepflogenheiten entsprechend geben wir keine geschäftlichen Interna bekannt“, heißt es auf Nachfrage.