Oberhausen. Für die Oberhausener Jugendlichen sind Multi-Trips nicht nur kulinarische Abenteuer. Neueste Grüße aus Chile und China, Sardinien und Sibirien.

„Hola“, „Ciao“ und „Ni Hao“ – von Chile nach China und von Sardinien nach Sibirien fliegen die Chat-Kommentare und Bilder hin und her. Und Oberhausen erreichen die ersten Erlebnisberichte der Multis natürlich auch.

Wolfgang Heitzer fasziniert solche Rasanz. Der Multi-Koordinator im Rathaus-Büro für Interkultur erinnert sich noch lebhaft an ganz andere Zeiten der Jugend-Begegnung: „Da habe ich Stunden an Faxgeräten verbracht.“ Und zwar bereitwillig – schon um nicht Unsummen an Telefongebühren loszuwerden.

Den Überblick über die ersten Rückkehrer und die ersten Erlebnisse des nächsten interkontinentalen Schwungs zu behalten, fällt heute viel leichter – jedenfalls für den Multi-Veteranen Wolfgang Heitzer. Heimgejettet sind die jungen Oberhausener aus der türkischen Partnerstadt Mersin am Mittelmeer, aus dem rumänisch-moldawischen Bacău am Rande der Karpaten und aus Ufa, der Metropole der russischen Teilrepublik Baschkortostan am äußersten Rande Europas.

Quanzhou ist größte Multi-Stadt

„Ciao“ und „Ni Hao“: das sind die Kontraste des aktuellen Multi-Schwungs: In Carbonia treffen sich morgens die sardischen und deutschen Jugendlichen im herrschaftlich-kühlen Rathaus aus der Mussolini-Ära, um ins gemeinsame Tagesprogramm zu starten. Die kleine Bergbau-Stadt im Südwesten der zweitgrößten italienischen Insel bietet Ausflugsziele vom Feinsten: bis hinaus aufs Meer zu den Insel-Idyllen von San Pietro und Sant’ Antioco.

Zu Zeiten von Marco Polo war Quanzhou der größte Hafen Chinas – und hält mit fast acht Millionen Einwohner den aktuellen Multi-Rekord. Vom Ostrand des Reiches der Mitte berichtet Lars: Dass seine fürsorglichen Gasteltern sogar „deutsches Brot“ (Baguettes) für ihn gekauft hatten.

Kalorienbombe ohne Sprachkenntnisse

Zur Willkommens-Zeremonie gab’s eine Kung-Fu-Aufführung „In unserer Mittagszeit sind wir in einer immer kleiner werdenden Gruppe durch die Gassen gelaufen, vorbei am Konfuzius-Tempel und der christlichen Kirche, einer Moschee und vielen weiteren Gebets- und Gedenkstätten.“ Und abends gab’s in einer schaurig-schön Kitsch-dekorierten Karaokebar kein Sich-Drücken: Alle sollten sich singend „möglichst krass blamieren“, wie Lars schreibt.

Gastgeber gesucht für kommende Begegnungen

Für die Multi 2016 vom 6. bis 21. August in Oberhausen gibt es bereits feste Zusagen von den Partnern aus dem Ausland.

Die Anmeldungen für die Gastfamilien sind inzwischen im Web auf www.multi-online.org . Infos dazu per E-Mail an das Büro für Interkultur wolfgang.heitzer@oberhausen.de .

Gastfamilien sind auch willkommen für die „kleine Multi“ während der Herbstferien vom 2. bis 12. Oktober in Oberhausen. Dann sind auch die ukrainischen Partner aus Saporoshje dabei.

Und in Santiago de Chile auf der Südhalbkugel, erstmals Ort einer Multi-Begegnung? Dort zündet Laurens für Domingo, den kleinen Sohn seiner Gastfamilie, eine Kalorienbombe: Schoko-Bananen. Die Zubereitung gelingt auch ohne spanische Sprachkenntnisse: Einfach die Bananen der Länge nach aufschneiden und in jede einen Schokoriegel hineinstopfen...