Oberhausen. . Schon zur Ferienhälfte zählt die Stadtbibliothek deutlich mehr Anmeldungen als im Vorjahr. Für dicke Schmöker gibt’s einen Zusatzstempel im Logbuch.

Marie braucht schon wieder Nachschub. Bevor sie sich auf die Suche nach neuen Schmökern macht, gibt sie ihr ausgelesenes Buch bei einer Bibliothekarin ab und fasst kurz dessen Inhalt zusammen. Dann gibt es endlich den ersehnten Stempel in ihr Leselogbuch. Die Elfjährige macht schon zum zweiten Mal beim Sommerleseclub (SLC) mit. Mehr als 300 Kinder haben sich angemeldet, rund 292 Mädchen und Jungen sind richtig aktiv. Ihre Logbücher sind nach den ersten drei Ferienwochen schon ziemlich gut gefüllt.

Wettstreit unter Geschwistern

„Wir haben jetzt schon 70 Anmeldungen mehr als noch im Vorjahr“, sagt Anja Merz, Leiterin der Jugendabteilung in der Stadtbibliothek. Vor allem Geschwisterkinder würden das Angebot nutzen: „Der Ehrgeiz zwischen ihnen ist sehr groß. Da entbrennt ein richtiger Wettstreit, wer mehr Stempel in seinem Logbuch hat.“ Die Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis 16 Jahren würden zudem vermehrt dicke Schmöker lesen: „Dafür gibt es zwar einen extra Stempel, aber die meisten Teilnehmer lesen sowieso gerne und viel und kommen regelmäßig zum Sommerleseclub.“ Für sie sei die Chance auf den Gewinn allerdings ein netter Nebeneffekt. „Einige Kinder stellen ein Buch vor, machen es sich hier bequem und lesen schon das neue Buch“, sagt Merz. Vor allem zum Ende der Ferien stünden die Kinder sogar am SLC-Platz Schlange und könnten es kaum erwarten, das Gelesene einem der sechs Mitarbeiterinnen des Teams vorzustellen.

Abschlussparty am 29. August

Kinder, die noch am Sommerleseclub teilnehmen möchten, können sich jederzeit in der Zentralbibliothek, der Stadtteilbibliothek in Sterkrade oder Schmachtendorf sowie im Internet anmelden.

Während der Sommerferien müssen drei Bücher gelesen und der Inhalt kurz wiedergegeben werden. Die große Abschlussparty mit coolem Programm, auf der die Zertifikate und Preise überreicht werden, steigt am Samstag, 29. August, ab 11 Uhr im Bert-Brecht-Haus.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.sommerleseclub.de oder telefonisch unter 825-2574.

Rund 1110 Bücher sind in der Zentralbibliothek und in den Stadtteilbibliotheken in Sterkrade und Schmachtendorf momentan für Mitglieder des Leseclubs reserviert. „Da ist für jeden etwas dabei“, so die Leiterin der Jugendabteilung. Bei den jungen Clublesern stehen „Tom Gates“, „Zeitdetektive“, „Mein Lotta Leben“ und „Fear Street“ hoch im Kurs. Auch Fantasie- und Comicromane werden gern genommen.

Für Lesemuffel hat Merz gleich mehrere Tipps parat: Ob „Gregs Tagebuch“, „Ein Fall für Kitti Krimi“ oder „Auf dich abgesehen“ für die Älteren – die Auswahl ist groß.

Marie geht gerne in die Bibliothek, um sich regelmäßig Bücher auszuleihen: „Ich bin eine richtige Leseratte“, lacht die Elf-Jährige. Denn sie ist überzeugt: „Wenn viel man liest, kann man auch viel lernen.“ Fünf Stempel sind bereits in ihrem Logbuch: „Ich lese eigentlich alles, was es hier gibt.“ Besonders gut gefallen haben ihr die Bücher „Emilys Reise“ und „Emely - total vernetzt“. Auch für Lesemuffel hat sie einen Tipp – die „Drei !!!“ Reihe: „Die sind leicht zu lesen und haben nicht viele Seiten.“

Viele „Wiederholungstäter“

Auch Jonathan nimmt nicht zum ersten Mal am Sommerleseclub teil: „Letztes Jahr war ich auch schon dabei. Ich nutze die Ferien, um mehr zu lesen – während der Schule komme ich einfach nicht dazu.“ Der 13-Jährige hat bisher zwei Bücher gelesen: „Ein Buch hatte über 300 Seiten. Dafür habe ich fünf Tage gebraucht.“

270 Bücher haben die Mitarbeiterinnen allein in der Zentralbibliothek in den vergangenen drei Wochen schon abgehört: „Einige Titel bleiben hängen, andere hingegen hat man selbst schon gelesen“, verrät ihre Kollegin Christa Hackforth: „Dann tauschen wir uns mit den Kindern über die Bücher aus.“