Oberhausen. . Bert Jurgeleit zieht mit seinem Lotto-Laden ins ehemalige Geschäft „Mandel“ an der Lothringer Straße – und erweitert sein Sortiment um Lebensmittel.

Die Nachricht geht rum wie ein Lauffeuer: Styrum soll wieder einen Nahversorger bekommen. „Die Leute sprechen mich schon an, dabei sind die Pläne doch noch ganz frisch“, sagt Bert Jurgeleit, der an der Lothringer Straße einen Lotto-/Toto-Laden hat. Und mit dem plant er den Umzug auf die andere Straßenseite. Jurgeleit hat das Ladenlokal mit der Hausnummer 147 angemietet. Hier will er seinen Lottoladen mit erweitertem Sortiment neu eröffnen. Neben Tabak und Zeitungen gehört dann auch ein größeres Lebensmittel-Angebot zur Produkt-Palette.

„Die älteren Leute haben doch nichts mehr zum Einkaufen in der Nähe“, sagt Jurgeleit. „Styrum ist in dieser Hinsicht wirklich unterversorgt.“ Der nächstgelegene Supermarkt sei in der City. „Machen Sie da mal ‘nen Großeinkauf – mit dem Rollator statt dem Auto“, sagt der 51-Jährige.

Umbauarbeiten haben bereits begonnen

Mit dem Umzug wird es allerdings noch etwas dauern. „Deshalb wundert mich ein wenig, dass die Leute schon jetzt ganz aufgeregt sind.“ Die Eröffnung hat Bert Jurgeleit für den ersten April nächsten Jahres geplant. Die ersten Umbauarbeiten in dem neuen Ladenlokal – dem ehemaligen Lebensmittel-Geschäft „Mandel“ – haben aber bereits begonnen.

Die Kunden werden nichts verlieren, nur etwas hinzu bekommen, verspricht Jurgeleit. Heißt: Auch in dem neuen Laden wird es eine Lotto-Annahmestelle geben. Auch der Brief- und Paket-Service bleibt erhalten, das sei bereits mit der Deutschen Post geklärt. Aber: Statt der jetzigen rund 50 Quadratmeter Verkaufsfläche wird es auf der gegenüberliegenden Straßenseite 110 Quadratmeter geben. Das Ladenlokal wird also mehr als doppelt so groß werden. Viel Platz für neue Regale und Produkte. „Es wird wohl auf ein Edeka-Sortiment hinauslaufen“, erklärt Jurgeleit, der bereits mit Zulieferern in Kontakt ist.

Lotto, Tabak, Postservice

Bert Jurgeleit freut sich auf seine neue Aufgabe. Er ist sich sicher, dass sein Konzept funktionieren wird: „Die Styrumer werden das Angebot ganz bestimmt annehmen, hier gibt es doch sonst nichts.“ Der Standort, quasi in der Mitte der Lothringer Straße, sei ideal. Und der Leerstand des ehemaligen Geschäftes, in dem ein Händler zuletzt Teppiche verkauft hat, verschwindet auch. „Und das auf Dauer“, verspricht Jurgeleit. „Geschäfte mit einer Lotto-Annahmestelle wechseln vielleicht mal den Besitzer, aber nur ganz selten den Standort“, sagt er.

„Lottospieler wird es immer geben, auch der Verkauf von Zigaretten und Tabak sowie Zeitungen und Zeitschriften ist stabil“, betont er. Und der Post-Service sichere ihm zudem einen festen Kundenstamm.

Umzug war eigentlich gar nicht geplant

Dabei hatte Bert Jurgeleit den Umzug eigentlich gar nicht geplant. Doch sein alter Vermieter habe das Haus verkauft, der neue Besitzer „wollte nicht, dass ich bei mir auch Lebensmittel wie Nudeln und Dosensuppe verkaufe“, erzählt der Geschäftsmann. Statt die Kündigung abzuwarten, lässt Jurgeleit deshalb nun seinen Vertrag fristgerecht auslaufen und zieht freiwillig um.

„Ich ziehe zwar aus einer Zwangssituation heraus um, aber ich sehe das als echte Chance“, sagt Jurgeleit – „für mich und für den Stadtteil.“ In seinem neuen Geschäft sollen die Styrumer alles Lebensnotwendige bekommen – vom Liter Milch bis zum Pfund Mehl. Auf Schnickschnack will er verzichten. „Ich beschränke mich auf das, was die Leute wirklich brauchen.“