Oberhausen. Neue Pläne liegen bereits innerhalb weniger Tage für die Kapellenstraße vor. Das Wohnhaus wird an die Straße gerückt, Bäume als Sichtschutz gepflanzt.

Mit nur einem Tag Vorlauf hat die Stadt zu dieser Bürgerversammlung eingeladen. Dennoch: Zwischen 80 und 100 Bürger aus Osterfeld sind zu dem Platz an der Kapellenstraße gekommen, auf dem die Stadt ein neues Flüchtlingsheim für bis zu 100 Asylsuchende errichten will.

Es ist die zweite Bürger-Info innerhalb einer Woche, bei der die Stadt ihre Baupläne vorstellt – und diesmal manchen Besucher überrascht: Stadt und ihre Tochter Oberhausener Gebäudemanagement haben innerhalb weniger Tage ihre Pläne über den Haufen geworfen.

Statt der noch vergangene Woche vorgestellten und von Bürgern kritisierten eingeschossigen Bauten, die im rechten Winkel zur Kapellenstraße stünden, soll nun ein zweigeschossiges Wohnhaus direkt an der Straße gebaut werden. Genau 49,99 Meter lang wird das Gebäude mit zwei Eingängen, innenliegenden Treppen und rechts und links je mindestens 13 Metern Abstand zu den Nachbarhäusern. Direkt hinter dem Haus entsteht ein eingeschossiger Anbau mit Gemeinschaftsräumen. „Es sind keine weiteren Gebäude im Hinterland geplant“, sagte OGM-Chef Horst Kalthoff.

Hausmeister ist Tagsüber vor Ort

Mit diesen neuen Plänen greift die Stadt Kernkritikpunkte der in einer Initiative organisierten Bürger auf, die sogar mit einer Klage gegen das Flüchtlingsheim gedroht hatten. Gebaut werde auch nicht mehr mit Containern, sondern mit Fertigelementen aus Stahlbeton. Bis zu fünf Meter hoch wachsende Bäume sollen als Sichtschutz für Nachbarn dienen. Rund 1,9 Millionen Euro kostet das Vorhaben. Diese Summe wurde bereits für die alten Pläne benannt. Mehrkosten entstehen nicht, betont Horst Kalthoff auf Nachfrage eines Bürgers. Ein Beleuchtungskonzept werde noch erstellt, Bäume an der Kapellenstraße sollten soweit möglich erhalten bleiben, sagte Kalthoff weiter.

Ein Anwohner fragte nach der Betreuung der Flüchtlinge. Tagsüber sei ein Hausmeister vor Ort sei, sagte Sozialdezernentin Elke Münich. Eine 24-Stunden-Aufsicht ist nicht geplant, auch kein Sicherheitsdienst. „Ich bin froh, dass wir darauf bisher in unseren Unterkünften verzichten konnten.“ Sechs Stadtangestellte und zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche kümmern sich um 1200 Flüchtlinge.