Oberhausen. Oberhausen bewirbt sich fürs Bundesprogramm „Zukunftsstadt“. Bürger haben an Bord der MS Wissenschaft erste Ideen für „Oberhausen 2030“ notiert.
Die Oberhausener sind an der Zukunft ihrer Stadt sehr interessiert – jedenfalls wenn man als Maßstab die Resonanz nimmt, die Mitarbeiter der Stadt von Besuchern des Ausstellungsschiffs MS Wissenschaft erhielten. An den drei Tagen, die das Schiff am Kaisergarten vor Anker lag, führten sie zahlreiche Gespräche und notierten, welche Vorstellungen Bürger von einem lebenswerten Oberhausen haben. Es war der Auftakt für die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb „Zukunftsstadt“ (wir berichteten). Weitere Veranstaltungen folgen.
Ausreichend Spielplätze
Miteinander verbundene Grünflächen, ausreichend Spielplätze, eine gute Infrastruktur – so lauteten erste Vorschläge. „Mein Eindruck war, dass die Oberhausener an dem Zukunftsthema sehr interessiert sind“, sagt Dieter Baum vom Fachbereich Stadtentwicklung. In den vier Stunden, die er auf der MS Wissenschaft war, habe er mit gut 15 Interessierten gesprochen. „Die Atmosphäre war entspannt, man richtete den Blick nach vorne, aktuelle Querelen wurden beiseite gelassen.“ Wohnen, Umfeld, Mobilität kamen zur Sprache. „Es ging auch um die Versorgung der Zentren und ihrer Bewohner – mit Lebensmitteln, Ärzten, aber auch Grünflächen, die möglichst stadtweit miteinander verbunden sein sollen.“
Zahlreiche Gespräche führte auch Baums Kollegin Silvia Nannen. „Es war ein Kommen und Gehen.“ Viel wurde über Freizeit und Freizeitgestaltung gesprochen. Vor allem ältere Menschen wünschten sich, dass es ausreichend Möglichkeiten gibt, andere Leute zu treffen.
Mehrere Millionen Euro vom Bund
Ein Bürger notierte den Begriff „Parklandstadt Oberhausen“. Was er damit meinte? „Oberhausen soll eine Großstadt bleiben, aber mit vielen Grünflächen, auf denen man sich aufhalten kann“, sagt Nannen. Zu einer Großstadt gehört auch, dass Menschen aus vielen Nationen und Kulturen hier leben. „Für ein breites Zusammenleben der Kulturen“, „Mehr Bürgerfreundlichkeit“ und „Keine Ausländerfeindlichkeit“ waren weitere Anmerkungen, die die städtischen Mitarbeiter entgegennahmen und an die Stellwand hefteten.
Welche Ideen haben Sie für die Stadt der Zukunft?
Leise Autos, gesundes Gemüse, das auf Hausdächern gedeiht, Gebäudekonzepte, die aus Abwasser Energie gewinnen – für die Stadt der Zukunft gibt es viele Ideen. Diese mit den Bürgern zu diskutieren, gemeinsame Visionen für die Zukunft zu entwickeln und in ersten Städten zu erproben – darum geht es im Wettbewerb „Zukunftsstadt“.
Wir sind an Ihrer Meinung interessiert. Was halten Sie von dem Wettbewerb? Welche Ideen haben Sie von Oberhausen 2030? Wie wünschen Sie sich Ihre Stadt? Schreiben Sie uns: Per Mail an redaktion.oberhausen@waz.de oder an WAZ-Redaktion, Goeben-straße 57 in 46045 Oberhausen.
„Oberhausen Vision 2030+“ ist der erste Teil des dreistufigen Wettbewerbs „Zukunftsstadt“, an dem 52 Kommunen/Kreise teilnehmen. Er wird mit 35.000 Euro gefördert. Die groben Leitlinien sollen innerhalb eines dreiviertel Jahres mit Beteiligungsworkshops, Fragebogenaktionen und Online-Plattformen entstehen. Als besonderes Stilelement setzt Oberhausen fünf mobile Litfaßsäulen ein, die Leitthesen aufzeigen: Oberhausen als Stadt der Kultur, als Stadt im Dialog, als Stadt im wirtschaftlichen Wandel, als familienfreundliche Stadt, als lebenswerte Stadt.
Die 20 Kommunen mit den besten Ideen kommen weiter. Am Ende dürfen acht ihren erarbeiteten Plan umsetzen. Dafür gibt es vom Bund mehrere Millionen Euro.