Oberhausen. . 14,5 Stellen werden durch Landesmittel an 23 Schulen ermöglicht. Guid Ernek (Caritas) fordert, dass die Finanzierung auch nach 2017 gesichert wird.

Sie sollen ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte junger Oberhausener haben, benachteiligte Kinder und Jugendliche fördern und ihnen durch gezielte pädagogische Maßnahmen Unterstützung zukommen lassen: Die Schulsozialarbeiter an den Schulen in der Stadt sollen die Lehrkräfte ergänzen und auch Bindeglied zu den Eltern der Schüler sein. Durch eine neue Förderung des Landes sollen ab August dieses Jahres weitere 14,5 Stellen vor Ort eingerichtet werden – insgesamt 23 Schulen im Stadtgebiet können davon profitieren. Am Montag entscheidet der Stadtrat darüber, ob Oberhausen einen Förderantrag zum Landesprogramm „Schulsozialarbeit“ stellen soll.

1,14 Millionen Euro stehen Oberhausen pro Jahr aus dem Förderprogramm des Landes zu, das zunächst für die Jahre 2015 bis 2017 befristet ist. Hintergrund: Ursprünglich hatte der Bund im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) zwischen 2011 und 2013 die Schulsozialarbeit gefördert. Nach dem Auslaufen dieses Programms gab es jedoch keine weitere Unterstützung, nun springt das Land in die Bresche. Der finanzielle Eigenanteil für die Stadt Oberhausen liegt jährlich bei rund 228.000 Euro – dieser wird jedoch mit der bereits bestehenden, kommunal finanzierten Schulsozialarbeit verrechnet.

Einsatz in schwierigen Umfeldern

Um besonders Kindern und Jugendlichen in schwierigen Umfeldern zu helfen, werden die neuen Schulsozialarbeiterstellen in den Stadtteilen eingerichtet, die eine besonders schwierige Sozialstruktur haben. Dadurch erhalten die Schulen im Sterkrader Norden (Schmachtendorf, Holten, Königshardt) keine weitere Stellen. Profitieren werden dagegen etwa in Alt-Oberhausen die Brüder-Grimm-Schule, die Bismarckschule und das Bertha-von-Suttner-Gymnasium. In Osterfeld erhält unter anderem die Robert-Koch-Schule zusätzliche Unterstützung, in Sterkrade ist es etwa die Friedrich-Ebert-Realschule.

Guido Ernek, Leiter des Bereichs Familie, Bildung und Beratung bei der Caritas, ist erklärter Fürsprecher der Schulsozialarbeit. „Die Sozialarbeiter sind etwa dann gefragt, wenn es um Schulverweigerung geht.“ Sie stünden zudem dann als Ansprechpartner bereit, wenn Schüler vor dem Übergang in eine Berufsausbildung stehen. „Auch bei der Integration von Flüchtlingskindern können die Sozialarbeiter wertvolle Arbeit leisten“, so Ernek. Beim Aufgabenbereich der Inklusion seien die Schulsozialarbeiter ebenfalls gefragt.

Da eine Vertrauensbasis gebildet werden müsste, könnten Sozialarbeiter nicht einfach ausgetauscht werden. „Darum muss über 2017 hinaus die Finanzierung gesichert sein“, fordert Ernek. „Der Streit darüber, wer das bezahlt, darf nicht auf dem Rücken der Schüler und Eltern ausgetragen werden.“