Oberhausen. . Der Bauindustrieverband möchte das HDO als Ausbildungszentrum nutzen. Ende Juni soll es eine erste Entscheidung über benötigte Fördermittel geben.

Die Entscheidung, ob der Verband der Bauindustrie NRW auf dem Gelände des „High Definition Oberhausen“ (HDO) sein neues Ausbildungszentrum ansiedelt, rückt näher. „Aktuell befinden sich unsere Anträge auf finanzielle Unterstützung durch Bund und Land in der Prüfphase“, heißt es auf Anfrage von Sprecher Tobias Siewert. „Wir hoffen, in diesem komplexen und langwierigen Prozess Ende Juni eine erste Entscheidung über die Förderung zu erhalten.“

Der Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen möchte sein Ausbildungszentrum im westlichen Ruhrgebiet, das bislang in der Nachbarstadt Essen angesiedelt ist, modernisieren. Sollte die Wahl auf das HDO fallen, wird der Verband die Immobilie sanieren und umbauen – die Rede ist von einem attraktiven und modernen Ausbildungszentrum für bis zu 250 Auszubildende. „Bereits heute ist der Komplex des HDO gut für die Umwidmung in ein Ausbildungszentrum geeignet“, so Siewert. Dennoch würden einige Arbeiten anstehen, um das einstige Filmstudio nutzbar zu machen.

Werkstätte für Jörg Mazur

Der Gartendom, vom HDO aus betrachtet auf der anderen Straßenseite gelegen, könnte zum Künstleratelier werden. Während noch nicht geklärt ist, wo die umstrittene Skulptur einer nackten Concordia-Göttin aufgestellt wird, will sich Kulturdezernent Apostolos Tsalastras dafür einsetzen, dass der Künstler Jörg Mazur seine rund vier Meter hohe tanzende Bronze-Concordia im Gartendom erschaffen kann. „Es gibt nur wenige Räume, die so viel Platz bieten wie der Gartendom“, sagt Tsalastras. Denkbar sei zudem, dass Besucher dem Künstler zuschauen können.

So sollen die Editierräumlichkeiten im ersten und zweiten Obergeschoss zu einem Jugendgästehaus umgebaut werden. Auch ist eine Umwidmung der Filmstudiohallen in Ausbildungshallen geplant. Dafür müssten unter anderem Fensterdurchbrüche realisiert werden, damit natürliches Licht einfallen kann. Daneben ist eine Modernisierung der technischen Gebäudeausstattung notwendig. Der Bauindustrieverband würde zudem in Lärmschutzmaßnahmen investieren.

Pluspunkte des HDO

Auf der Habenseite kann das HDO jedoch einige Pluspunkte verbuchen: „Räumlichkeiten für Küche, Kantine, Sanitäranlagen und die Verwaltung sind bereits vorhanden“, erklärt Siewert.

Ganz allein müsste der Verband die Investitionen jedoch nicht stemmen. „Ja, eine Förderung durch Bund und Land ist möglich“, heißt es in der Antwort auf die NRZ-Anfrage. „Von Seiten des Bauindustrieverbandes haben wir ein überzeugendes Konzept zur Nutzung des HDO vorgelegt und hoffen auf einen entsprechend positiven Förderbescheid.“ Der Anteil der Förderung könne bis zu 80 Prozent betragen, 60 Prozent vom Bund, 20 Prozent vom Land. Der Eigenanteil wird jedoch in jedem Fall mindestens 20 Prozent betragen.

Sollte die Förderung bewilligt werden, würden die notwendigen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen im laufenden Betrieb umgesetzt werden. Der Verband geht von einer Gesamtdauer von zwei bis drei Jahren für die Arbeiten aus.