Oberhausen. . Der Landesverband der Bauindustrie will das Filmstudio und den Gartendom in Oberhausen-Osterfeld zum Ausbildungszentrum umbauen.
Es wäre der große Wurf für Osterfeld: Seit mehr als einem Jahr prüft der Landesverband der Bauindustrie intensiv, ob er das nie gänzlich in Betrieb genommene Filmtrickstudio HDO und den gegenüber liegenden, seit Jahren leerstehenden Gartendom kaufen und umbauen kann. In beiden mittlerweile der Stadt gehörenden, langjährigen Problem-Immobilien könnte ein impulsgebendes Ausbildungszentrum samt Internat für 400 Lehrlinge entstehen.
Wohl im kommenden Monat erhalten die Osterfelder erste Klarheit darüber, ob dieser Plan Zukunft hat: Bis dahin soll ein Raumkonzept für ein neues Ausbildungszentrum für die Bauindustrie vorliegen. Damit wird auch geklärt, ob HDO und Gartendom ausreichend Platz für die Lehre bieten.
Bau frühestens in einem Jahr
Denn um diese Millioneninvestition stemmen zu können, benötigt der Bauverband Mittel vom Bund. Bewilligt werden diese Steuermittel vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Seit Monaten beschäftigen sich Fachleute des Instituts mit dem aufwendigen Prüfungsvorhaben. Experten erarbeiten das Raumkonzept und berechnen, ob das bisherige Ausbildungszentrum in Essen modernisiert oder etwa die Osterfelder Immobilien genutzt werden können. Auf Grundlage dieser im Mai erwarteten Empfehlung fällt das Bundesinstitut seine Entscheidung für oder gegen Osterfeld.
2,85 Millionen Euro für Immobilienkauf
In Gang gebracht hatte den möglichen Umzug des Ausbildungszentrums von Essen nach Osterfeld die OGM. Die GmbH hat nach jahrelangem Stillstand die beiden Sorgenimmobilien für 2,85 Millionen Euro plus Nebenkosten gekauft.
Ziel war zunächst, zumindest das Filmtrickstudio abzureißen. Bürger hatten das kritisiert.
Sollte die Wahl auf Oberhausen fallen, wird deshalb aber nicht gleich gearbeitet: Ein Architekt muss gefunden, der Umbau in enger Abstimmung mit Institut und Stadt geplant werden. Erst wenn die Blaupause fürs neue Ausbildungszentrum fertig ist, gibt es das Okay aus Bonn und damit die Bundesmittel. „Wenn alles optimal läuft, dauert dieser Prozess rund ein Jahr“, sagt eine verantwortliche Mitarbeiterin des Bundesinstituts für Berufsbildung. „Wir arbeiten mit Steuergelder, das will vernünftig geprüft sein.“
OGM von Zeitangabe überrascht
Beim Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM), das Gartendom und HDO 2013 gekauft hat, ist man von dieser Zeitangabe überrascht. Man wolle die Fakten nochmals prüfen, heißt es. Zuletzt hatte die OGM einen geplanten Abriss zumindest des HDO-Gebäudes wiederholt aufgeschoben, um dem Bauindustrie-Verband ausreichend Zeit einzuräumen.
Derzeit betreibt der Landesverband drei Ausbildungszentren, eines davon ist in Essen zu finden. Das 1927 vom Hoch-Tief-Konzern übernommene Gelände ist allerdings zu groß, auch gilt die Verkehrsanbindung an die Fläche in Bergeborbeck als vergleichsweise schlecht.