Oberhausen. . Auch nach Besuch der Grundschule können rund 30 Prozent der Kinder nicht schwimmen. Die CDU Oberhausen will schon in den Kitas mehr Kurse anbieten lassen.
Die Oberhausener CDU hält es für dringend erforderlich, die Schwimmfähigkeit von Viertklässlern deutlich zu erhöhen. Seit Ende der 80er Jahre können von Jahr zu Jahr nach offiziellen Erhebungen immer weniger Kinder nach Besuch der Grundschule als sichere Schwimmer eingestuft werden – heute sind 30 Prozent der Kinder nicht mehr in der Lage zu schwimmen. „Dieser Trend besorgt uns sehr, weil das lebensgefährlich sein kann. Wir müssen viel mehr dagegen tun“, sagte CDU-Sportpolitiker Werner Nakot bei der Klausurtagung seiner Fraktion in Westerburg (Westerwald).
Schwimmkurse sollen deshalb nach Auffassung der CDU in Grundschulen Pflicht werden. Künftig müssten zudem die Nachmittagsbetreuer im Offenen Ganztag der Grundschulen Schwimmen zu einem Schwerpunkt machen. Übungsleiter in den Oberhausener Schwimmvereinen stünden bereit, den Kindern Schwimmunterricht zu erteilen. „Dafür benötigen wir in Oberhausen aber alle noch vorhandenen neun Lehrschwimmbecken. Leider wurden zwei von ihnen geschlossen, die anderen sind in keinem guten Zustand.“
Die Kinder erreichen, bevor sie zehn Jahre alt sind
Die schlechte Schwimmfähigkeit der Kinder liege zum Teil aber auch an Eltern muslimischen Glaubens. Sie hätten oft religiöse Vorbehalte gegen den Schwimmunterricht. Bei ihren bevorzugten Sportarten spiele Schwimmen keine Rolle. CDU-Sozialpolitiker Dirk Rubin glaubt: „In diesen Familien ist oft das Bewusstsein nicht da, dass man schwimmen können muss. Wir müssen die Kinder erreichen, bevor sie zehn Jahre alt sind.“
Deshalb will die CDU schon Kita-Kinder an Wasser gewöhnen und in den Sommerferien solle die Stadt kostenlose Schwimmangebote organisieren. Das Ziel: Alle Kinder sollen nach der Grundschule schwimmen können – mindestens auf Seepferdchen-Niveau (25 Meter alleine schwimmen).