Oberhausen. Auch pro Kopf gerechnet wird insgesamt weniger Abfall produziert. Umweltdezernentin Lauxen freut das, sie denkt über Bio- und Wertstofftonne nach.
In Oberhausen fällt immer weniger Müll an: Wie das statistische Landesamt (it.nrw) nun berichtet, ist nicht nur die absolute Abfallmenge rückläufig – auch pro Kopf betrachtet produzierten die Oberhausener im Jahr 2013 mit 314 Kilogramm im Schnitt sieben Kilo weniger Haus- und Sperrmüll als 2012. „Das ist eine schöne Entwicklung“, freut sich darüber auch Umweltdezernentin Sabine Lauxen. „In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat sich das Bewusstsein verändert. Die Bürger produzieren von sich aus weniger Müll.“
Auf 98 239 Tonnen belief sich das Müllaufkommen in Oberhausen im Jahr 2013 insgesamt, das sind 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Wenn nur der Haus- und Sperrmüll betrachtet wird, gab es in diesem Bereich sogar einen Rückgang um 2,5 Prozent – von 67 371 Tonnen auf 65 670 Tonnen. Umweltdezernentin Lauxen hat dafür einige Erklärungsansätze. „Dass wir insgesamt weniger Müll in Oberhausen haben, hat sicherlich auch mit dem Bevölkerungsrückgang zu tun.“ Doch nicht nur insgesamt betrachtet fällt weniger Müll an. „In unserer Stadt ist es vielleicht so, dass die Menschen weniger umziehen als anderswo. Dadurch, dass die Oberhausener länger in ihrer Wohnung bleiben, wechseln sie nicht so häufig ihre Wohnungseinrichtung, was sich beim Sperrmüll bemerkbar macht.“
Höheres Umweltbewusstsein
Zudem glaubt Lauxen an ein verändertes Umweltbewusstsein der Mitbürger. „Es wird nicht mehr einfach alles Alte blindlings weggeschmissen“ Für die Entwicklung, dass die Müllmenge pro Kopf gerechnet ebenfalls rückläufig ist, sei dies eine der wichtigsten Komponenten. „Wir haben vor einiger Zeit zusammen mit der WBO Behälter für Elektroschrott an einem Marktplatz aufgestellt. Die waren sofort voll.“
Im Bereich Müll und Müllentsorgung könnte in naher Zukunft in Oberhausen zusätzliche Bewegung kommen: Bis zum Ende des Jahres soll nämlich die Fortschreibung des kommunalen Abfallwirtschaftsplans vorliegen. Beauftragt hat die Stadtverwaltung damit das Witzenhausen-Institut aus Hessen.
Lösung für Wertstoffe gesucht
„Die Experten dort werten derzeit alle Zahlen und Fakten rund um den Müll aus und lassen auch die Bevölkerungsprognose in ihre Empfehlungen einfließen“, so Lauxen. Noch vor dem Jahreswechsel soll der Bericht vorliegen.
Darin werden Themen wie die Einführung einer Bio- und einer Wertstofftonne behandelt. „Die Signale vom Land sind klar: Die Städte sollen ihr Bio-Müll-Aufkommen steigern“, erklärt die Umweltdezernentin. Eine ursprünglich in den Raum gestellte feste Bio-Müll-Quote sei zwar nicht mehr aktuell, „dennoch müssen wir überlegen, wie wir das angehen wollen“. Den Oberhausenern einfach eine weitere Tonne „vor die Tür zu stellen“, sei keine Option. „Es geht vor allem um Akzeptanz“, führt Lauxen aus. „Die Mitbürger müssen diese Tonne wollen.“
Ähnlich sieht Umweltdezernentin Sabine Lauxen dies bei der Wertstofftonne, in die Kunststoffe mit und ohne Grünen Punkt und Metalle eingeworfen werden könnten. „Wir haben uns bislang bewusst gegen ein Pilotprojekt ausgesprochen.“ Man sei jedoch an Lösungen interessiert, die nicht unbedingt in einer weiteren Tonne münden würden.