Oberhausen/Kleve. Fahndungserfolg für die Polizei in NRW: Der vor gut einer Woche am Niederrhein geflohene Psychiatrie-Insasse ist von der Polizei in Oberhausen festgenommen worden. Seine Komplizin ist noch auf der Flucht.

Die Befreiung eines 27-jährigen verurteilten Straftäters vor gut einer Woche in Kleve hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Mit vorgehaltener Waffe wurde der Psychiatrie-Patient nach einem Arztbesuch von einer 22-jährigen Frau aus der Aufsicht von zwei Pflegekräften befreit. Trotz sofortiger Großfahndung gelang es dem Pärchen die Flucht. Doch in der Nacht zu Samstag schnappte die Polizei den drogensüchtigen Mann. Der 27-jährige Sirat A. wurde in einem Wohnhaus in Oberhausen festgenommen. Dabei leistete er keinen Widerstand. Die Suche nach s einer 22 Jahre alten Komplizin Nadja L. gehe weiter, hieß es.

Der 27-Jährige sollte in der Forensischen Abteilung der LVR-Klinik in Bedburg-Hau eine Entziehung machen, um dann eine Haftstrafe anzutreten. Er war zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er mit einem Komplizen in Mülheim in ein Pfarrheim eingebrochen war, die Pfarrerin etwa eine Stunde in seiner Gewalt und massiv bedroht hatte.

Gangster-Paar flüchtete in Kleve

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Auch bei ihrer Flucht vor neun Tagen zeigte das Gangster-Pärchen keine Skrupel. Sie zerrten sie in Kleve einen 75 Jahre alten wartenden Autofahrer aus seinem Wagen und rasten mit dessen Fahrzeug davon. Die Polizei fand das demolierte Auto später festgefahren an einer Hecke in Goch.

Die Fahndung der Polizei erstreckte sich weit über den Kreis Kleve hinaus. Zwischenzeitlich war das Gangster-Pärchen auch in den Niederlanden vermutet worden. Am Freitag konzentrierte sich die Fahndung auf Adressen in Oberhausen. In einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Oberhausen-Styrum wurden die Beamten schließlich fündig. Neben Sirat A. trafen sie dort auch auf einen 39 und einen 50 Jahre alten Bekannten des Flüchtigen. Diese wurden nach Feststellung der Personalien wieder von der Polizei entlassen, da sie nach ersten Erkenntnissen nicht an der Gefangenenbefreiung beteiligt waren.

Komplizin Nadja L. ist weiter auf der Flucht

Die Schusswaffe, die Nadja L., bei der Aktion vor neun Tagen bei sich trug, hatte die Polizei am Freitag gefunden. Ein Passant hatte die Beamten auf eine herrenlose Tasche an der Hassumer Straße in Goch aufmerksam gemacht. Darin befand sich eine scharfe Faustfeuerwaffe des Kalibers 22. Den Fund hatte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sofort bekannt gegeben.

Die Behörden setzen die Suche nach Nadja L. indes fort. Wer die Person erkennt, sollte nicht an sie herantreten, sondern sofort die Polizei unter 110 informieren.

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