Oberhausen. . Nicht nur Party-Gäste fanden sich zur Pfingstsause “Project Y“ an der Arena ein. Schwarzmarktverkäufer mit 100 Tickets sorgte für großes Polizeiaufgebot.
Ausverkauft! Innerhalb von zweieinhalb Minuten gab für die dreitägige Pfingstsause „Project Y“ in der König-Pilsener-Arena keine Tickets mehr. Eine rege Nachfrage, die auch bei begehrten Konzerten immer wieder vorkommt und ein vertrautes Bild nach sich zieht: Schwarzmarktverkäufer, die direkt vor der Halle Karten anbieten.
Am späten Sonntagabend führte dies zu einem Polizeieinsatz, wie Sprecher Andreas Wilming-Weber auf Nachfrage bestätigt. Der Veranstalter hatte die Beamten informiert, da der Verdacht bestand, dass gefälschte Tickets an die Nachtschwärmer verkauft wurden. „Wir prüfen derzeit, ob ein strafrechtlich relevanter Fall vorliegt“, sagt der Polizeisprecher. Der Anfangsverdacht bestätigte sich vor Ort zunächst nicht. Die Ermittlungen dauern an. Ein Händler wurde mit rund 100 Tickets angetroffen, die er statt der regulären 20 Euro für 15 Euro verkaufen wollte.
Schalke und Schweden
Die Oberhausener Partyreihe „Project Y“ möchte weiter wachsen. So soll es Überlegungen geben, eine zusätzliche Party in der Schalker Arena auszutragen. Die nächsten Sausen steigen in München, Berlin und Gladbach.
Im kommenden Jahr könnte „Project Y“ zudem im Ausland zum Feiern laden. So gibt es Pläne, im schwedischen Stockholm zu feiern. Auch in den Niederladen könnte das Party-Festival dann Station machen.
Project-Y-Veranstalter Dustin Burchart vermutet nun, dass der Schwarzmarkthändler die Tickets auf der Internet-Plattform „Ebay“ in großer Zahl günstig aufgekauft hat und diese mit Aufschlag vor der Halle verkaufen wollte. „Rund 280 bezahlte Tickets wurden nicht in Anspruch genommen“, sagt Burchart. Die Zahl sei für die Veranstaltungsgröße (knapp 9000 Besucher) ungewöhnlich hoch. Der normale Wert liege bei unter 100. Eine Lösung seien personalisierte Tickets, diese würden aufgrund der Ausweiskontrollen jedoch zu deutlich längeren Einlasszeiten sorgen.
Riskantes Geschäft
Ob gefälscht oder nicht: Generell sei der Ticketkauf auf dem Schwarzmarkt ein riskantes Geschäft, warnt Arena-Sprecher Florian Wels. „Dagegen gehen wir natürlich vor.“ Das Sicherheitspersonal der Arena schaue genau hin.
„Immer mehr Tickets werden nach dem Print-at-Home-Verfahren verkauft“, sagt Wels. Das sind Karten, die der Käufer über das Internet bestellt und daheim selbst ausdrucken kann, ähnlich wie bei Bahntickets. Der Buchungscode funktioniert nur einmal und wird an der Eingangstür elektronisch erfasst. Soll heißen: Nur der erste Konzertbesucher erhält mit dem Zugangscode auch Einlass. Verkauft ein Schwarzmarkthändler das ausgedruckte Ticket aber mehrfach, erhält trotzdem nur die erste Person Zugang in die Halle. Die anderen haben dann womöglich viel Geld in den Sand gesetzt.
Das Ticketverfahren sei sicher. Doch jeder sollte sorgsam auf den Buchungscode achten. „Ein Foto seines Print-at-Home-Tickets in freudiger Erwartung bei Facebook einzustellen, ist keine gute Idee“, erklärt Florian Wels. Mit einem simplen Papierausdruck lasse sich die Konzertkarte sonst von Fremden nutzen.