Oberhausen. 9000 Tickets verkauften sich für die Party „Project Y“ in nur zweieinhalb Minuten. Hauspartys wie bei einer wilden Teenager-Komödie in der Oberhausener Arena - allerdings mit Regeln.
Auf der Kinoleinwand ging es drunter und drüber: Vor drei Jahren landete Regisseur Nima Nourizadeh mit der anarchigen Teenager-Komödie „Project X“ einen Überraschungserfolg. Drei Highschool-Loser feiern darin eine wilde Hausparty, die völlig außer Kontrolle gerät.
Angelehnt an den Film und das Lebensgefühl dieser amerikanischen Hauspartys steigt ab Freitag, 22. Mai, über Pfingsten an drei Abenden hintereinander die Motto-Sause „Project Y“ in der Oberhausener Arena.
Project Y knackt Tomorrowland-Rekord
Über Facebook sprach sich die Feier wie ein Lauffeuer herum, nahm eine Eigendynamik an wie die wilde Party im Kinofilm. Am Ende wollten 58 000 Nutzer nach Oberhausen kommen: So viele klickten auf der Internetseite den Button „Teilnehmen“ an.
Tomorrowland„Der Hype hat uns total überrascht“, sagt Marlon Jörgens vom Oberhausener Veranstalter-Team. Damit, so rechnen die Macher vor, habe die Fete nach wenigen Tagen im gleichen Zeitraum mehr Zusagen erhalten als die renommierten Großfestivals „World Club Dome“ (25 870) und „Tomorrowland“ (39 734).
Entscheidender Unterschied zwischen „Project Y“ und der Party-Komödie: Es gibt Regeln! Pro Feier dürfen nur gut 3000 im Innenraum der Arena feiern. Folge: In zweieinhalb Minuten (!) waren alle 9000 Tickets der drei Termine über das Internet restlos ausverkauft, erzählt Jörgens.
58.000 meldeten sich bei Facebook an
Was aber macht den Hype ausgerechnet dieser Party aus? „Ich habe selbst in den USA die Stimmung und das Lebensgefühl von Hauspartys kennengelernt, so etwas gibt es hier bislang nicht“, meint der Veranstalter. Nicht jede ufere freilich so aus wie in dem Film, der unter Teenagern Kultstatus besitzt.
ParookavilleDas Party-Konzept aus Oberhausen funktioniert offenbar so gut, dass die Macher auf Tournee gehen. Stationen: Düsseldorf, München, Stuttgart und Berlin. „Wir haben sogar Anfragen aus Stockholm erhalten.“ Karten kosten auf dem Schwarzmarkt statt der regulären 19 Euro nun das Vierfache. Jörgens: „Wir haben im Netz bereits 50 Nachahmerpartys entdeckt.“
Haus mit Balkon in der Arena
Um die Partystimmung zu transportieren, bauen die Macher ein transportables Haus in die Arena, in dem 150 Menschen Platz finden. Es handelt sich also um eine begehbare Kulisse, der Zutritt ist aber begrenzt: Nur VIP-Gäste erhalten Einlass. Auf dem Außenbalkon des Dekohauses, das laut Veranstalter vom TÜV abgenommen ist, soll der DJ für die Nachtschwärmer auflegen. Der Rest der Halle wird zum Garten mit Bierpong, einem Partyspiel mit Getränken und Tischtennisbällen, und einer Hüpfburg.
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Nicht von der Hand zu weisen bleibt jedoch, dass die Feiern in verwaisten Wohnzimmern zu den Alptraum-Szenarien urlaubender Eltern gehören — aus dem Ruder laufende Facebook-Partys mit johlenden Jugendlichen in der Nachbarschaft im Hinterkopf.
Alptraum-Szenario für urlaubende Eltern
Das und die Überzeichnung des Films, mit Autos im Swimmingpool, soll es bei den Oberhausener Sausen ausdrücklich nicht geben. „Es gelten die gleichen Regeln wie bei anderen Partys bei uns im Haus auch“, stellt Arena-Sprecher Florian Wels klar. „Darauf achtet die Security sehr genau.“ Wer also übel aus der Reihe tanzt, für den ist der Abend schnell gelaufen. Einlass ist ab 18 Jahren. Es gibt keine Karten an der Abendkasse.