Oberhausen. . „Meine Stadt verliert Pfunde“ geht in die nächste Runde. Sport im Kaisergarten in den Herbstferien erstmals auch für Sechs- bis 14-Jährige.

„Meine Stadt verliert Pfunde“: Unter diesem Titel startete im April das erste Trainingscamp im Kaisergarten. Die 60 Teilnehmer zeigten sich so begeistert, dass es nun eine Fortsetzung gibt. Begleitet werden die Abnehmwilligen ab Juni diesmal auch von Trainerin und Schauspielerin Mariangela Scelsi. Außerdem startet in den Herbstferien nun erstmals ein 14-tägiges Programm für 150 übergewichtige Kinder. Die Teilnahme für die Sechs- bis 14-Jährigen ist kostenlos.

Hata Amer strahlt. Damit hatte sie nicht gerechnet. Als sie im April mit Ex-Bundesliga Handballspieler Peter Gerfen mit ihrem Konzept an die Öffentlichkeit ging, stand ihr Telefon nicht mehr still. „Wir waren nach zwölf Stunden ausgebucht“, freut sich die 40-Jährige. 170 Teilnehmer landeten auf der Warteliste. Auch für diese beginnen nun ab Juni die neuen Kurse.

Kostenloses Angebot

Aufgeteilt in fünf Gruppen trainierte Gerfen zweimal wöchentlich je 60 Minuten mit den Oberhausenern, viele davon bekennende Sportmuffel. Doch die Bewegung bei Wind und Wetter im Kaisergarten wirkte. „Am Anfang standen einige noch mit hängenden Schultern da“, erinnert sich Hata Amer lachend. Doch das habe sich rasch geändert. „Schon nach der ersten Stunde leuchteten die Augen plötzlich und beim nächsten Treffen sahen wir nur fröhliche Gesichter.“

Peter Gerfen ist studierter Sport-Ökonom und bietet in seiner Heimatstadt Hildesheim bereits seit Jahren erfolgreich Trainingscamps in der Natur an. Als er an der Sportakademie Hannover die Oberhausener Ernährungsberaterin kennenlernte, beschlossen beide: „Ein solches Abnehmprogramm bieten wir in Oberhausen an.“ Der Erfolg gibt ihnen recht. „Viele Teilnehmer genießen es, draußen Sport zu machen“, weiß Hata Amer. Doch die wenigsten hätten sich dazu alleine aufraffen können.

Sponsoren gesucht

Peter Gerfen gehörte Mitte der 1990er Jahre zu den schnellsten Spielern der deutschen Handball-Bundesliga. 1994 und 1995 spielte er für die Nationalmannschaft drei Länderspiele. Mit 27 Jahren erkrankte er an einem Burnout-Syndrom. Als er sich dazu bekannte, war seine Profikarriere beendet. Dem Handball blieb der studierte Sport-Ökonom aber als Trainer treu. Mit den Gerfen Sports Camps startete er in seiner Heimatstadt Hildesheim neu durch.

Hata Amer ist studierte Diplom Verwaltungsfachwirtin. Sie war viele Jahre im Coaching, Konfliktmanagement und in der Mediation tätig. Heute ist sie Inhaberin der Oberhausener Praxis Sprungzwei (für Ernährungsberatung und Mentaltraining).

Mariangela Scelsi war bis Februar 2008 in der Rolle der DJane Coco Faber in der Seifenoper Verbotene Liebe zu sehen. Nebenher spielte sie Rollen unter anderem in Alarm für Cobra 11 und Sturm der Liebe. Die Liebe zum Sport brachte die drei zusammen.

Für das Kinder-Trainingscamp werden noch Sponsoren gesucht. Wer das Angebot unterstützen möchte, kann sich unter 6101183 an Hata Amer wenden. Bei ihr sind auch die Anmeldungen zu den Kursen möglich. Mehr Informationen unter: www.meine-stadt-verliert-pfunde.de

Fast nebenbei purzelten dann die Pfunde. „Ein Teilnehmer hat zehn Kilogramm verloren, aber das ist natürlich nicht die Regel“, warnt die ausgebildete Mentaltrainerin vor falschen Erwartungen. „Es geht uns darum, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren, um eine gesündere Ernährung und um eine nachhaltige Gewichtsreduktion.“ 99 Euro kostet das vierwöchige Programm pro Person.

Kostenlos soll dagegen das Herbstferiencamp für übergewichtige Kinder sein, Verpflegung inklusive. „Denn wir wollen möglichst viele Betroffene erreichen“, erklärt Hata Amer. Die Ernährungsberaterin weiß: „Ein zu hohes Gewicht wirkt sich ungünstig auf die seelische Entwicklung aus.“ Das sei gerade für Kinder fatal. Peter Gerfen wird mit einem Trainerstab anreisen. Amer, selbst Mutter eines sechsjährigen Sohnes, sorgt dafür, dass die Motivation nicht flöten geht. Sie versichert: „Keine Sorge, wir trainieren in einem abgeschiedenen Parkteil – und bleiben dort unter uns.“