Oberhausen. Bis zu 220 weitere Wohnungen werden bis Ende des Jahres benötigt. In einem neuen Internetportal können Vermieter nun freie Wohnraum melden.

Um die immer mehr werdenden Flüchtlinge in Oberhausen unterbringen zu können, sucht das Rathaus mit der Stadttochtergesellschaft OGM unter Hochdruck nach zusätzlichen privaten Wohnungen. Bis zu 220 weitere Wohnungen werden bis Ende des Jahres benötigt. Helfen bei der Suche soll auch eine neue Internetseite, auf der Vermieter voraussichtlich ab heute freie Wohnungen melden können.

Aktuell leben in Oberhausen 1128 Flüchtlinge, etwa jeder Dritte ist in einer Wohnungen untergebracht. Dieser Anteil von einem Drittel solle beibehalten werden, sagt Sozialdezernentin Elke Münich. Leben also wie erwartetet bis Jahresende rund 1750 Flüchtlinge in der Stadt, sollten 550 von ihnen in Wohnungen untergebracht sein.

133 Flüchtlinge in 62 Wohnungen untergebracht

Um die Suche nach geeigneten Räumen zu verbessern, hat die Stadt Anfang des Jahres ihre Tochtergesellschaft OGM ins Boot geholt, deren Fachleute Annoncen bewerten, Kontakt zu Maklern suchen und Wohnungen besichtigen. Die Erfolgsquote lasse sich sehen, meinen Michael Fendrich (OGM) und Petra Steinkamp (Stadt): Seit Januar sind schon 133 Flüchtlinge in 62 Wohnungen untergebracht worden. Bei Möbelsuche und Umzug helfen Haupt- und Ehrenamtliche.

Vor allem große Immobilienfirmen bieten Wohnraum für Flüchtlinge. Die Kritik der Opposition, dass bei so vielen leer stehenden Wohnungen in Oberhausen aber deutlich mehr Asylsuchende vermittelt werden müssten, weist die Stadt zurück. „Nicht jede angebotene Wohnung passt“, sagt Sozialamtsleiter Frank Bohnes. Bei Größen und Mieten etwa sind Richtwerte des Jobcenters anzuwenden.

Auch Gemeinschaftsunterkünfte benötigt

Zugleich könne nicht jeder Flüchtling, der zum Teil Traumatisches bei seiner Flucht aus der Heimat erleben musste, auch sofort in einer Wohnung leben. Vermittelt würden nur Flüchtlinge, die länger in Oberhausen bleiben und ihren Haushalt eigenständig führen können. „Wir brauchen deshalb beides, Wohnungen und Gemeinschaftsunterkünfte“, sagt Münich.