Oberhausen. . Nachdem bei der OGM Handy-Käufe in ungewöhnlicher Höhe auffielen, ermittelt die Staatsanwaltschaft nicht mehr wegen Betrugs, sondern wegen Untreue.

Die Ermittlungen im möglicherweise millionenschweren Handy-Betrug bei der städtischen Tochter Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) gehen weiter. Inzwischen lautet der Tatvorwurf jedoch nicht mehr auf Betrug, sondern auf Untreue. Dies bestätigte der Duisburger Staatsanwalt Detlef Nowotsch auf NRZ-Anfrage.

Auflösungsverträge unterzeichnet

Bereits im vergangenen Jahr waren zwei Mitarbeiter der IT-Abteilung der OGM aus dem Betrieb ausgeschieden. Sie unterzeichneten Auflösungsverträge, nachdem undurchsichtige Handy-Käufe in ungewöhnlich großer Zahl bekannt geworden waren. Dabei ging es um hochwertige Mobiltelefone und Tablet-Computer des Herstellers Apple, welche die beiden Verdächtigen über die OGM bezogen und anschließend privat weiterverkauft haben sollen. Monate, wenn nicht gar Jahre soll diese Praxis unentdeckt geblieben sein.

Gegen die beiden Ex-Mitarbeiter wird nun jedoch nicht mehr wegen Betruges ermittelt: Die Verdachtsmomente seien nicht schlüssig zu beweisen gewesen, und da es seitens der Telekom äußerst schwammige Formulierungen gegenüber den Ermittlern gegeben habe, soll das Unternehmen auf eine weitere Verfolgung verzichtet haben.

Der bisherige Abteilungsleiter (58) für Informations- und Kommunikationstechnik bei der OGM, in dessen Zuständigkeitsbereich die zwielichtigen Geschäfte fielen, hat inzwischen die sofortige Versetzung in den Vorruhestand beantragt – bei gleichzeitigem Ausschluss der Wiederkehr. Auch gegen ihn soll die Staatsanwaltschaft nach NRZ-Informationen immer noch wegen des Verdachts der Untreue ermitteln. Wann und ob ein Verfahren gegen ihn eröffnet wird, bleibt unklar.

Genauso unklar bleibt vorerst die Schadenssumme. Staatsanwalt Nowotsch verweist darauf, dass seine Behörde noch auf Stellungnahmen der beteiligten Personen und Firmen wartet. Erst im Anschluss könnte die Öffentlichkeit genauer informiert werden. Stadt und OGM haben eine umfassende Aufklärung versprochen.

Neue Leiterin des IT-Bereichs der OGM: Nagihan Erdas

Neue Leiterin der Abteilung für Informations- und Kommunikationstechniken (IT) bei der OGM ist Diplom-Kauffrau Nagihan Erdas.

Die diplomierte Betriebswirtin (Studium in Essen) ist seit 2013 bei der OGM tätig und nahm dort zuletzt Aufgaben in der Abteilung für Qualitäts- und Quartiersmanagement wahr. Sie ist ferner politisch aktiv und seit dieser Wahlperiode Vorsitzende des Integrationsrates der Stadt. Dort vertritt sie die Internationale Liste/Türkisch-Muslimische Liste.

Die IT-Abteilung der OGM ist zuständig für alle Arbeitsplätze bei Stadt und OGM, die mit den Kommunikationstechniken der Zeit zu tun haben – das sind allein rund 4000 Computerarbeitsplätze.

Nagihan Erdas ist mit der Aufgabenstellung vertraut, zumal sie bereits vor ihrem OGM-Eintritt in der Branche gearbeitet hat.