Oberhausen. Es gibt einen neuen Standort für den „Dicken Brummer“ der Ruhrwerkstatt in Holten. Die Kinder aus den umliegenden Flüchtlingsunterkünften kommen in Scharen, doch unbefestigter Boden und Hundekot bereiten den Spielmobil-Betreibern noch große Probleme
Der „Dicke Brummer“ hat einen neuen Standort. Das Spielmobil der Ruhrwerkstatt hat in der ersten Osterferienwoche an der Bahnstraße in Holten gleich gegenüber den Asylunterkünften erstmals zum Basteln, Malen und Spielen eingeladen und wird dort noch zweimal in diesem Jahr zu Gast sein. Das Interesse bei den Flüchtlingskindern war groß, es gibt jedoch noch einige Probleme mit dem neuen Platz.
Kinder sind voller Freude und Begeisterung
Draußen gießt es in Strömen, das kunterbunte Spielzeug liegt wild verstreut herum. Der „dicke Brummer“ muss an diesem verregneten Frühlingstag als Indoor-Spielplatz herhalten. Kein Problem für die Kinder, die sich drinnen im muckelig warmen Inneren um die beiden Tische drängeln. Khadishat (6) aus Tschetschenien und Reem (9) aus Syrien versuchen sich am Tulpen-Basteln. Das blaue Papier haben sie nach Anleitung von Honorarkraft Carla Tillmann schon kunstvoll geknickt, nur der letzte Kniff will noch nicht so recht gelingen.
„Die Kinder sind voller Freude und Begeisterung“, sagt Nancy Schicke, Leiterin des Bereichs Kinderfreizeit und Bildung bei der Ruhrwerkstatt. „Sie haben keine Berührungsängste.“ Das ist wunderbar für das, war Schicke und ihr Team hier vorhaben: „einander kennenlernen, Kinder zusammenbringen“. Dies sei jedoch noch ausbaufähig. Nicht, weil die Kinder aus den umliegenden Flüchtlingsunterkünften nicht gekommen seien – gleich am ersten Tag standen 40 vor dem Spielmobil. Sondern, weil die anderen Kinder, die vorher zum alten Standort an der Emmericher Straße, etwa 150 Meter von hier entfernt, kamen, weggeblieben sind. Bisher zumindest. Nancy Schicke hofft, dass sie beim nächsten Mal wieder mit dabei sind. Der alte Platz könne wegen eines Umbaus nämlich nicht mehr angefahren werden.
Es fehlen zweieinhalb Meter
Der neue Ort für den „Dicken Brummer“, einer von stadtweit zwölf, ist indes nur provisorisch. „Wir stehen hier halb in der Feuerwehreinfahrt“, sagt Schicke. „Wenn wir das Dach ausfahren würden, wäre der Weg blockiert.“ Eigentlich hätten sie ja auch gleich gegenüber auf einem kleinen Stück Wiese stehen sollen, dort hatte die Stadt im Zuge der Errichtung der Unterkünfte das Gestrüpp entfernt. Doch das Spielmobil kommt nicht hoch: Der Untergrund ist viel zu matschig und jenes Stück, das für den „Brummer“ vorgesehen ist, zu kurz. „Es fehlen etwa zweieinhalb Meter, die nicht befestigt sind“, sagt Schicke.
Doch es gibt noch ein weiteres Problem: Die gesamte Grünfläche ist übersät mit Hundekot. Unmöglich, hier zu spielen, ohne hineinzutreten. Schicke: „Am Montag haben wir hier erstmal eine dreiviertel Stunde sauber gemacht.“ Das erschwere die Arbeit ungemein. Sie verstehe nicht, sagt die Sozialpädagogin, wer ausgerechnet hier, wenige Schritte von einer städtischen Kita entfernt und zumindest durch eine fest installierte Tischtennisplatte als Spielfläche zu erkennen, mit seinem Hund Gassi geht – „wo es doch so viele Grünflächen in Holten gibt“.