Oberhausen. . Mit einem professionellen Fotografen gingen Kinder im Tiergehege auf Bildersafari. Auch wenn das Wetter nicht so toll war – Spaß hat’s allen gemacht

Konzentriert halten sie nach dem nächsten Motiv Ausschau, fotografieren mal von oben, mal von unten, versuchen immer wieder andere Blickwinkel zu finden: Eine Gruppe junger Hobbyfotografen ab neun Jahren begab sich im Tiergehege des Kaisergartens auf eine Foto-Safari. Unter Anleitung des Berufsfotografen Remo Bodo Tietz lichteten sie die unterschiedlichsten Tiere ab. Die beliebtesten Motive waren dabei, wenig überraschend, die erst wenige Wochen alten Lämmer.

Jan (10) setzt seine Katzen in Szene

Um den Nachwuchs müssen sich die hiesigen Fotografen wohl keine Sorgen machen, diese Einschätzung kann man bereits nach kurzer Zeit gewinnen. Konzentriert lauscht die kleine Gruppe nämlich den Ausführungen des Profis, lässt sich einige technische Details erklären. „Ich bin überrascht, wie viel die Kinder bereits über Bildaufteilung wussten“, so Tietz, der mit der Fotografie bereits seit über 35 Jahren sein Brot verdient. Der zehn Jahre alte Jan etwa konnte bereits vor der Safari einiges an Erfahrung mitbringen. „Ich habe meine eigene Spiegelreflexkamera“, erzählt er. Zu Hause mache er gerne Bilder seiner beiden Katzen, zeigt diese dann auch gerne in der Schule herum. „Osterfeuer fotografiere ich auch gerne.“ Zur Teilnahme an der Safari hat er sich jedoch nicht selbst gemeldet, „das war mein Papa“. Schon nach kurzer Zeit war es für ihn jedoch klar, dass er seinem Vater dafür gar nicht böse sein muss. „Es ist richtig interessant hier.“

Dazu beigetragen hat sicher auch Ben, ein Jahr älter, mit dem sich Jan direkt bestens versteht. Beide begeben sich zusammen an die Gehege, versuchen das, was sie vorher in dem kurzen Theorie-Part gehört haben, in die Tat umzusetzen. Und das scheint zu gelingen, zeigt Ben stolz einige Bilder, die er geschossen hat. Dabei kann er bereits fachkundig von Frosch- und Vogelperspektive erzählen. „Ich interessiere mich sehr für Fotografie und Tiere“, erzählt er. Zudem ist er sehr gerne im Tiergehege. „Als ich noch kleiner war, waren wir fast jedes Wochenende hier. Da habe ich die Tier immer mit Möhren gefüttert.“ Die Safari verbindet für ihn also zwei seiner Leidenschaften. „Auf jeden Fall habe ich etwas dazu gelernt“, so Ben, der nun genau weiß, welche Einstellungen an einer Kamera möglich sind.

Wissbegierige Kinder

Trotz dieser neu dazugewonnen Kenntnisse gelingt jedoch noch nicht jedes Bild. „Die großen Schafe schieben die kleinen Lämmer immer weg“, bemerkt er eine Schwierigkeit der Tierfotografie: nicht immer verhalten sich die Tierchen so, wie es der Fotograf gerne hätte.

Tietz ist glücklich, dass die Kinder so wissbegierig sind. „Und wenn dann am Ende des Tages die Eltern mir erzählen, wie sehr sich ihr Kind nun eine neue Kamera wünscht, ist das doch eine sehr schöne Sache.“