Oberhausen. 90 Kfz-Diebstähle verzeichnete die Oberhausener Polizei 2014. Teure Wagen wurden ins Ausland transportiert. Die Zahl der Aufbrüche sinkt dagegen.

Eine Bande professioneller Autoknacker hatte es im vergangenen Jahr auf hochwertige Wagen in Oberhausen abgesehen. Aus diesem Grund sei die Zahl der Kfz-Diebstähle 2014 im Vergleich zu den beiden Vorjahren wieder angestiegen, teilte die Polizei mit. 90 Autos wurden im vergangenen Jahr gestohlen – davor waren es 68 (2013), respektive 84 (2012). „Bei den Tätern handelte es sich um Profis, die auf Bestellung agieren. Die Wagen wurden anschließend ins Ausland gebracht“, erklärte Uwe Mainz, der Leiter der Direktion Kriminalität. Die Zahl der Diebstähle in und aus Autos ist dagegen im dritten Jahr hintereinander rückläufig, 1122 Taten wurden 2014 zur Anzeige gebracht.

Im Vergleich zu 2013 verzeichnete die Polizei einen Rückgang von 23,2 Prozent – 1461 Taten gab es noch im Vorjahr. Auch wenn die Aufklärungsquote weiterhin gering bleibt, nur rund elf Prozent der Diebstähle konnten aufgeklärt werden, sei die Entwicklung positiv zu sehen. „Der Landesschnitt sieht nicht so aus“, berichtete Mainz. In ganz NRW ging die Zahl der Pkw-Aufbrüche um knapp ein Prozent zurück.

16 Täter auf frischer Tat ertappt

„Wir haben es in diesem Bereich nicht unbedingt mit Profis zu tun“, so der Kriminaldirektor. „Gelegenheit macht Diebe“, weist er darauf hin, dass die Täter vor allem dann zuschlagen, wenn sie durch die Scheiben bereits vermeintliche Wertgegenstände entdecken können – viele Diebstähle werden zur Beschaffungskriminalität dazugezählt. Täter verkaufen ihre Beute, um mit dem Geld dann ihre Drogensucht zu finanzieren.

Auch wenn die Aufklärungsquote eher niedrig ist konnte die Oberhausener Polizei 2014 insgesamt 16 Tatverdächtige auf frischer Tat festnehmen. Zudem wurde ein 33-jähriger Duisburger festgenommen, der allein in Oberhausen 35 Taten begangen haben soll.

Konnte sich Mainz über diese Entwicklung freuen, stimmte ihn dagegen eine andere nachdenklich: Eine Bande professioneller Diebe hatte es 2014 auf hochwertige Autos der Marken BMW, Audi und Mercedes abgesehen. „Es läuft so ab, dass die Täter, die hochmobil sind, von ihren Auftraggebern eine Liste mit bestimmten Modellen erhalten.“ Diese würden durch den Einsatz modernster Hilfsmittel geklaut. „Anschließend werden die Wagen ins Ausland gebracht und tauchen nicht mehr wieder auf.“ Mainz spricht von einem Wettstreit. „Die Hersteller entwickeln bessere Sicherheitstechnik, aber auch die Täter schlafen nicht.“