Oberhausen. Mit schweren Strafen endete gestern vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen zwei 24 und 27 Jahre alte Oberhausener. Beide Männer müssen wegen besonders schweren Raubes jeweils siebeneinhalb Jahre in Haft.

Mit schweren Strafen endete gestern vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen zwei 24 und 27 Jahre alte Oberhausener. Beide Männer müssen wegen besonders schweren Raubes jeweils siebeneinhalb Jahre in Haft. Die beiden Drogenabhängigen werden allerdings nur noch rund ein Jahr tatsächlich im Gefängnis sitzen und dann ihre mindestens zweijährige Therapie in einer geschlossenen Entziehungsanstalt antreten.

Der angeklagte Raub war ein kurioser Fall: Als Autoknacker, davon war die Strafkammer am Ende des mehrtägigen Verfahrens überzeugt, waren die Angeklagten am 11. Mai 2014 auf dem Parkplatz einer Großdiskothek an der Straße Im Lipperfeld mit einem Motorroller unterwegs gewesen. Beute aus Autoaufbrüchen, bei denen sie Scheiben einschlugen, stopften sie in eine Reisetasche.

Pärchen hatte die Tasche gefunden

Diese Tasche hatten die Angeklagten entweder verloren, oder sie bei einem weiteren Aufbruch an einem Auto abgestellt. Als sie das Behältnis vermissten, war es weg. Ein Pärchen, das gerade aus der Diskothek gekommen war, hatte die Tasche gefunden und mitgenommen.

Die beiden Angeklagten verfolgten das Paar und verlangten die Tasche zurück. Es gab einen Wortwechsel, der schließlich mit einer brutalen Tat endete: Der jüngere Angeklagte schlug die Frau mit einem Nothammer. Als ihr Begleiter ihr helfen wollte, schlug der 27-Jährige ihn mit einem Motorradhelm. Dann hielt er den Mann fest, während sein Mittäter zutrat. Der Geschädigte erlitt einen Kieferbruch, verlor zwei Schneidezähne.

Zahlreiche Vorstrafen

Daran, dass Staatsanwalt wie Gericht am Ende von der Schuld des Duos überzeugt waren, hatte weder die hartnäckige Beteuerung des 27-Jährigen, er sei nicht dabei gewesen, noch das unstete Aussageverhalten seines Kumpans etwas ändern können. Der hatte nämlich zwischenzeitlich behauptet, ein unbekannter Dritter sei der Mittäter gewesen, zuletzt aber wieder den 27-Jährigen belastet.

Der schwer verletzte Zeuge hatte beide Angeklagten allerdings zweifelsfrei identifiziert. Und die Polizei hatte beide Männer unmittelbar nach der Tat gemeinsam auf dem Motorroller sitzend festgenommen.

Für das Strafmaß zeichneten nicht zuletzt die zahlreichen Vorstrafen beider Angeklagter verantwortlich. Der 24-Jährige brachte es auf sieben, sein Mittäter, auf ein Dutzend Eintragungen im Bundeszentralregister. Beide Männer saßen schon mehrere Jahre hinter Gittern. Der 24-Jährige war erst gut einen Monat vor der nun abgeurteilten Tat aus dem Gefängnis entlassen worden.