Oberhausen. Wie ein amerikanischer Wahlkämpfer präsentiert sich der neue OB-Kandidat der CDU, Daniel Schranz (40), bei seinem ersten öffentlichen Auftritt.

Der Wahlkampf um das Amt des Oberbürgermeisters ist eröffnet: Ganz amerikanisch mit Ehefrau, seinen drei Kindern und zahlreichen Parteifreunden hinter niedlicher Osterdekoration präsentierte sich CDU-Fraktionsvorsitzender Daniel Schranz der Öffentlichkeit erstmals offiziell als neuer CDU-Kandidat für den Posten des Stadtoberhaupts – im Osterfelder Bistro der Traditionsfleischerei Surmann am Freitagnachmittag.

„Wir wollen unseren Kandidaten mitten im Leben vorstellen, er ist unser bester Kopf, er ist ein Oberhausener Jung, er ist verlässlicher Anwalt für die Interessen der Bürger“, lobt CDU-Parteichef Wilhelm Hausmann den Osterfelder. „Wir sind uns ziemlich sicher, dass Daniel im September das Rennen macht.“

Konkurrent von Schranz ist der aus Hilden stammende, seit zwölf Jahren an der Oberhausener Stadtspitze mitarbeitende Kulturdezernent und Kämmerer Apostolos Tsalastras (SPD). „Ich schätze die Fröhlichkeit von Herrn Tsalastras, aber er ist nun mal nach so langer Zeit Teil des Systems, das abgelöst werden muss“, sagt Schranz.

Der OB-Kandidat gibt der seit Jahrzehnten regierenden SPD die Schuld daran, dass die Arbeitslosigkeit bei zwölf Prozent liegt, dass die Bevölkerungszahl innerhalb von 40 Jahren um 30.000 geschrumpft ist, dass Oberhausen eine der schuldenreichsten deutschen Kommunen ist.

"Wir müssen aufs Gaspedal treten"

Schranz verspricht nach einem Wahlsieg einen deutlichen Kurswechsel. „Oberhausen darf nicht mehr unter Wert regiert werden, wir müssen aufs Gaspedal treten. Es reicht nicht, wenn wie in einer Erbmonarchie die Amtskette des Oberbürgermeisters in der SPD weitergereicht wird.“ Man müsse dafür sorgen, dass Kinder und Enkel in der Stadt wieder bessere Zukunftsperspektiven haben, damit sie ihre Heimat nicht verlassen müssten.

Seine Maßnahmen dafür: „Wir brauchen neue Gewerbeflächen, die Niederlassung einer Hochschule, einen attraktiven Wohnungsbau für Familien und eine lebendigere Gastro-Szene.“ Zudem müssten Erhöhungen von Steuern und Gebühren gestoppt werden. „Auch mit der Abzocke bei Müllgebühren muss Schluss sein.“ Schranz verspricht, Bürgerbeteiligungen vor wichtigen Entscheidungen. Auch das Rotlichtviertel will Schranz immer noch aus der Innenstadt verlagern.

Und wie will Schranz seine Ideen gegen die im Rat regierende Ampelkoalition angesichts einer zersplitterten Opposition durchsetzen? „Die Ampel hat ja nur durch die OB-Stimme eine Mehrheit, deshalb entscheidet die OB-Wahl auch über die Mehrheit im Rat.“ Schranz sieht den OB künftig in der Rolle eines Moderators, der sich wechselnde Mehrheiten je nach Inhalt sucht.