Oberhausen. Am Freitagabend laden Büchereien in ganz NRW ein, Oberhausen ist dabei. Boccia, Flohmarkt, Begegnung mit Star-Autoren und Disco im Bert-Brecht-Haus.

Bestseller-Autoren beflügeln die Fantasie und ziehen die Zuhörer mit spannenden Geschichten in ihren Bann, auf dem Bücher-Flohmarkt gibt’s Literatur-Schnäppchen, Indoor-Boccia-Turniere und Kinder-Disco bringen die Besucher in Schwung: Bewegung ist Trumpf bei der Nacht der Bibliothek, die am Freitag, 6. März, in der Zentralbücherei im Bert-Brecht-Haus stattfindet. Von 18 bis 23 Uhr gibt es ein vielseitiges Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Motto: eMotion. „Jeder kann teilnehmen, ob er einen Leseausweis besitzt oder nicht“, betont Bibliotheksleiter Hans-Dietrich Kluge-Jindra. „Der Eintritt ist frei.“

Wer an diesem Abend, der NRW-weit in allen Bibliotheken stattfindet, gefragte Autoren engagieren will, muss schnell sein. Schon im Sommer begaben sich Christa Hackfort und Saskia Friedrich, die die Oberhausener Bibliotheksnacht organisieren, auf die Suche und hatten Erfolg. Ab 18 Uhr entführt der beliebte Kinder- und Jugendbuchautor Christian Tielemann seine Zuhörer ins alte Rom, wo geheimnisvolle Rätsel auf Lösungen warten. „Es geschehen seltsame Dinge, ein Gespenst geht um“, sagt Kinderbibliotheksleiterin Christina Liedke.

„16 Jahre sollten die Zuhörer schon sein“

Die Schauspielerin und Autorin Ina Rudolph, bekannt durch ihre Rollen in Soko Leipzig oder Tatort, liest und erzählt ab 18.30 Uhr im Foyer der Bibliothek aus „Jane Austen bittet zum Tee“. Der Hörgenuss wird kulinarisch verstärkt, versprechen die Organisatorinnen.

Nichts für schwache Nerven ist der Roman „Die unterirdische Sonne“, den Autor Friedrich Ani um 20 Uhr im Leseloft vorstellt. „16 Jahre sollten die Zuhörer schon sein“, sagt Christa Hackfort. Eine Insel, ein Haus, ein Keller, kein Tageslicht. Fünf Jugendliche werden darin festgehalten. Täglich wird einer von ihnen nach oben geholt. Doch niemand spricht über das, was dort geschieht. Wer etwas ausplaudert, wird sterben, bekommen sie gesagt. Der Roman ist auch spannend für Erwachsene. Er wurde in mehrere Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet.

Wie sind sie wirklich, die Milliardäre, die sich die Hälfte des weltweiten Vermögens teilen? Der Autor und Journalist Dennis Gastmann begab sich auf Spurensuche. „Geschlossene Gesellschaft“, sein Porträt der Parallelwelt, in der die oberen Tausend zu Hause sind, ist eine Psychologie des Geldes. Um 21.30 Uhr stellt er sie den Besuchern der Bibliotheksnacht vor, charmant und garantiert ungeschönt. Der Indoor-Boccia-Gewinner des Abends bekommt einen Preis, außerdem dreht sich ein Glücksrad.