Mamma Mia in Oberhausen - Fünf Abba-Klassiker für alle Lebenslagen
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Oberhausen. Am Donnerstag, 5. März, feiert das Abba-Musical Mamma Mia Premiere am Metronom Theater Oberhausen. Die Hits der schwedischen Pop-Ikonen haben Musikgeschichte geschrieben. Doch manchmal taugen Songs mehr als nur zum Berieseln. In diesen Titeln steckt richtig Musik: Unser Begleitprogramm zum Musical-Hit.
Kassette raus. Walkman-Klappe auf. Start-Taste drücken. Augen zu. Und durch. Echten Abba-Fans kommt das schwedisch vor. Millionenfach zelebrierten Musikfans rund um den Globus den Genuss der großen Hits von Björn Ulvaeus, Benny Andersson, Anni-Frid Lyng-stad und Agnetha Fältskog.
Vor der Bandsalat-Ära wiederholten Platten-Polierer, danach CD-Einleger und MP3-Konsumenten ein ähnliches Spiel. Trotz der kollektiven Abba-Hörigkeit eignen sich viele der Songs gut zum individuellen Typen-Test. Unsere unverbindliche Hörempfehlung.
Für Starschnitt-Sammler
Gut, wenn wir gerade mit geschlossenen Augen, den Kopfhörern auf den Ohren zur Musik im Liegestuhl versinken, kommt die Traumstunde ganz von alleine: Einmal selbst als großer Star auf der Bühne stehen. Einmal nach dem schallenden Applaus die Schlaghose umkrempeln, die Arme zum Abklatschen gen Bühnenrand strecken. Mit Sehnsucht erfüllte Blicke erwidern. Und im anonymen Rund der dicht an dicht aneinander gedrängten ersten Konzertreihe eine auserwählte Person beim Schmachten erhaschen.
Man sollte sich nicht blenden lassen. Das Schaffen als lebendiger Starschnitt ist auch nicht einfach. Einschneidende Erfahrungen können Tagträumereien schnell beenden: kaum Privatsphäre, nicht sonderlich viel Freizeit, plötzlich auftauchende falsche Freunde. Dem Freiheitsliebenden geht schnell ein Licht auf: Nicht alles im Showgeschäft ist automatisch erhellend.
Abba-Song-Empfehlung: „Super Trouper“ (steht für eine bekannte Marke eines Bühnenscheinwerfers).
Musical-Auszug zum Auswendiglernen: „Super Trouper, Lichter, die mich blenden. Doch was ich auch tu. Ich denk immerzu. Da unten irgendwo bist du.“
Für Nautiker
Wenn die See rau wird und hohe Wellen den Magen auf links krempeln, ist bei der Butterfahrt ordentlich etwas schiefgelaufen oder aber eine enge Beziehung steht kurz vor dem Kentern.
Wer sich in einer Partnerschaft verschaukelt fühlt, zieht die Reißleine und sorgt so alternierend bei sich oder dem Verflossenen für Ebbe bei der Stimmungslage. Da sendet man schon mal Signale, die der Umgebung zu verstehen geben: Land unter! Auch Abba haben für die Zeit feuchter Augen vorgesorgt. Und so dürfen Nautiker und Liebesleidende gleichermaßen auf bessere Aussichten hoffen. Wenn der Regen gegen die Fensterscheiben prasselt, kann man bestens sein Herz ausschütten. Denn: Auch nach dem stärksten Sturm scheint wieder schnell die Sonne.
Abba-Song-Empfehlung: „S.O.S.“
Musical-Auszug zum Auswendiglernen: „Wenn wir uns sehen, Darling! Hör mich flehen, S.O.S.! Steh nicht daneben, rette mir das Leben, S.O.S.“
Für Glücksspieler
Karten auf den Tisch. Wie schnell hat man sich bei einer Liebelei verzockt? Falsch gereizt, nicht das richtige Blatt behalten und auf das verkehrte Pferd gesetzt. Wer sich bei der Suche nach dem Hauptgewinn verrennt, kann schnell eine Bauchlandung erleben. Das ganze Leben ist ein Liebesspiel. Da sind nicht nur haushohe Erfolge dabei, sondern eben auch Niederlagen, nach denen man sich am liebsten in der nächsten Ritze verkriechen möchte. Wie verarbeitet man die vermeintliche Schmach besser, als sich mit Musik den Kopf frei zu pusten? Gewinner, Verlierer, manches Ergebnis hat eine sehr kurze Haltbarkeit und ist letztlich eh Sache der Interpretation.
Abba-Song-Empfehlung: „The Winner Takes It All“.
Musical-Auszug zum Auswendiglernen: „Der Sieger hat die Wahl. Das Spiel beginnt von vorn. Um Liebe oder Zorn. Um Seele oder Zahl. Der Sieger hat die Wahl.“
Für Münzen-Polierer
Wenn die Hände vom Cent-Stücke-Einrollen schon gänzlich trockengelegt sind, kann eine Pause wahre Wunder bewirken, damit es wieder flüssiger läuft. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt. Manche Lieder versprechen viel und halten wenig. Sparsame Instrumentierung, geiziger Groove und ein klammer Text, da hat schon so mancher Fan eine Bankrott-Erklärung des nachlässigen Interpreten vermutet.
Doch soweit muss es nicht kommen. Rhythmus-Rechner werden bei den vier Schweden fündig. Wer träumt nicht von blinkenden Medaillen und einer besseren Welt voller Prunk? Wer diese Zeilen durchsingt, kann wahre Werte erst besingen und sich auf selbige anschließend besinnen. Das Ende der seichten Träumereien ist manchmal nur einen Tastenschalter an der Stereoanlage entfernt. Und diese Erkenntnis ist letztlich unbezahlbar.
Abba-Song-Empfehlung: „Money, Money, Money“.
Musical-Auszug zum Auswendiglernen: „Was mir fehlt, ist ein reicher Mann. Dann wäre ich faul und spannte aus. Und lebte nur in Saus und Braus.“
MAMMA MIA in Oberhausen
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Für Frühlings-Flirter
Wir brauchen nicht um den heißen Herzbrei herumreden: Es ist kaum zu überlesen. Es geht natürlich bei allen Songs letztlich um die Zweisamkeit mit all ihren Problemen, wunderschönen Augenblicken und schmerzenden Tiefen.
Doch es muss freilich erst soweit kommen. Damit die oder der Auserwählte sich nicht mit einem „Soweit kommt das noch!“ empört, sollten alle Sinne geschärft sein, die bei der Partnerwahl zum Erfolg nötig sind. Mit den Lautsprechern auf den Ohren und der unüberhörbaren Beschallung kann man beim Einsteiger-Balz allerdings schnell wieder abtanzen.
Zuhören, und zwar dem, was das Gegenüber zu sagen hat, ist die hohe Kunst der gemeinsamen Annäherung. Das erfordert nicht nur Geduld, sondern auch den gewissen Pfiff. Denn kommen bereits offenbarte Gedanken im Laufe des Gesprächs zurück, kann das ein Wecksignal für ein geglücktes Andocken sein.
Vor dem Ur-Verknallt-sein bedarf es freilich einer guten Portion Mut, den Gegenüber anzusprechen. Dabei wiederum kann Abba helfen. Anbieten, nicht anbiedern.
Abba-Song-Empfehlung: „Take a Chance on Me“.
Musical-Auszug zum Auswendiglernen: „Tut dein Nein dir leid, bin ich gar nicht weit. Ich komm gern zu dir, komm und wag’s mit mir.“
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