Oberhausen. . Beim ADFC Fahrradklima-Test 2014 schneidet die Stadt gut ab. Hinter Münster belegt sie Platz zwei der fahrradfreundlichsten Großstädte in NRW.

Die ersten Frühlingsvorboten gab es schon am vergangenen Wochenende und wenn die Temperaturen deutlich steigen, dann sind auch wieder mehr Fahrräder auf den Straßen zu sehen, besonders in Oberhausen. Die hiesigen Radler zeigten sich beim Fahrradklima Test 2014 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs zufrieden mit ihrer Stadt. Nach Münster rangiert Oberhausen auf Rang zwei der fahrradfreundlichsten Großstädte in NRW (über 200 000 Einwohner) und verteidigte damit die Position von 2012.

Rang sieben in ganz Deutschland

Bundesweit rutschte Oberhausen allerdings leicht ab und findet sich auf Rang 7 wieder. „Beim letzten Test waren wir punktgleich mit Karlsruhe Fünfter“, weiß Dieter Baum, Fahrradbeauftragter der Stadt. Für ihn zählt das Ranking allerdings nicht so viel: „Mir ist es wichtiger, eine gut Note zu bekommen.“ Die setzt sich aus vielen kleinen Teilnoten zusammen.

Auch hier musste Oberhausen einen kleinen Dämpfer hinnehmen und rutscht bei der Gesamtnote von 3,4 (2012) auf 3,6 ab. Dennoch zeigt sich der Oberhausener ADFC zufrieden. „Dass wir weiterhin auf dem zweiten Rang hinter Münster liegen, hat mich positiv überrascht“, sagt ADFC-Sprecher Burkhard Schmidt. Die Konkurrenz sei deutlich größer geworden, „trotzdem haben wir uns behauptet.“ Die Stadt habe nicht viel Geld zur Verfügung, um große Projekte zu finanzieren, „aber wir haben gute Ideen“, sagt Schmidt und schickt ein Lob an die Verwaltung. Hier wisse man, wie man mit wenig Geld viel bewirken könne.

Fahrradfahrer schauen jetzt genauer hin

Die etwas kritischere Bewertung Oberhausens erklärt der ADFC-Sprecher mit den gestiegenen Ansprüchen der Radler: „Die Fahrradfahrer schauen jetzt genauer hin, lassen sich nicht mehr alles gefallen.“

Gemeckert wurde vor allem über den mangelnden Reinigungs- und Winterdienst für Radwege. Außerdem stand die Radweg-Situation an Baustellen in der Kritik. Lob gab es hingegen für die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums, für die zahlreichen für Radler geöffneten Einbahnstraßen und den Spaß, den die Oberhausener beim Radeln haben. Im Vergleich zu anderen Städten punktete Oberhausen mit wenigen Fahrraddiebstählen und Konflikten mit Fußgängern.

Kritisch äußerte sich Schmidt allerdings über die „geringe Bereitschaft der Privatwirtschaft Radfahrer zu unterstützen.“ Besonders das Centro hätte noch immer nicht für eine vernünftige Rad-Anbindung gesorgt. „Das letzte Stück zum Centro ist eine einzige Matsch-Decke.“

Die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests gibt es hier.