Oberhausen. Im Prozess gegen die Busfahrerin der Oberhausener Stoag, die vor knapp einem Jahr in den spektakulären Unfall an der Ripshorster Straße verwickelt war, wird nun ein Urteil erwartet
Es war der 27. Februar 2014, als ein Bus der Stoag auf der Kreuzung Osterfelder Straße/Ripshorster Straße mit einem Ford zusammenstieß, anschließend unkontrolliert auf die Böschung des dortigen Autohauses zufuhr und zwei Ausstellungswagen unter sich begrub. Zum Glück ist nichts Schlimmeres passiert, sechs Personen verletzten sich damals leicht. Heute steht die Busfahrerin von damals vor dem Oberhausener Amtsgericht.
War es menschliches Versagen oder ein technischer Defekt, der zu dem spektakulären Unfall geführt hat? Diese Frage steht im Mittelpunkt des heutigen Verhandlungstages. Drei weitere Zeugen sind geladen, darunter zwei Mitarbeiter der Stoag sowie ein Techniker von Mercedes. An einem ersten Prozesstag sind bereits die Augenzeugen sowie der Gutachter gehört worden.
Zwei Monate Fahrverbot
Der Busfahrerin, die damals nach dem Unfall unter Schock stand, wird fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Damals wurde Strafbefehl erlassen: eine Geldstrafe in Höhe von 2400 Euro und ein zweimonatiges Fahrverbot waren das Resultat. Die Angeklagte hatte Einspruch eingelegt, nun muss sie sich vor Gericht verantworten.
Die Busfahrerin bestreitet, dass es sich um menschliches Versagen handelt, sie habe das Gas- und Bremspedal nicht miteinander verwechselt, wie ihr vorgeworfen wird. Ihre Version des Unfallherganges: Ein technischer Defekt sei der Grund für diesen Unfall gewesen.
Sechs Personen verletzten sich bei dem Unfall im vergangenen Jahr, zwei davon traf es etwas schwerer. In einem Fall kam es zu einem Splitterbruch im Kniebereich, ein anderer erlitt einen Lendenwirbelbruch, ergänzt Joachim Busch, Direktor und Sprecher des Oberhausener Amtsgerichtes.
Der Bus der Linie 957 stieß an jenem Altweiber-Donnerstag mit dem Ford eines 41-jährigen Bottropers zusammen und preschte dann auf die Böschung und die Ausstellungsfahrzeuge des angrenzenden Autohauses, in denen zum Glück niemand saß, zu.
Feuerwehr half bei der Bergung
Die damals 47-jährige Busfahrerin sowie der Autofahrer verletzten sich ebenso wie die vier Insassen des Busses.
Die Feuerwehr musste zur Hilfe kommen und den Bus mit einem Kran anheben, um das darunter begrabene Fahrzeug bergen zu können. Die Ausstellungswagen haben den Bus wie eine Rampe abgefangen und somit wohl Schlimmeres verhindert. Der Sachschaden wurde auf eine sechsstellige Summe geschätzt. Rund um die Kreuzung – auch an der Osterfelder Ausfahrt zur A42 – hatten sich am Unfalltag lange Staus gebildet.