Oberhausen. . Von wegen Sitzung: Beim Kinderkarneval im Ebertbad verzichteten die Jecken auf ihre Plätze. Tupperdosen mit Naschkram machten die Runde.

Wer auch immer der großen Kinder-Sause im Ebertbad einst den Namen Sitzung gegeben hat, der hatte offensichtlich einen Clown gefrühstückt: Von artig auf ihren Plätzen verharrenden Karnevals-Knirpsen konnte am Mittwochnachmittag im ausverkauften Saal nun wirklich nicht die Rede sein.

Mehrstündig auf den vier Buchstaben zu sitzen, das wäre auch für die Katz gewesen: Also malte man sich lieber einen Miezekatzen-schnurrbart an und stromerte durch die Gänge. Im Kostüm auf Entdeckungstour: Der Kinderkarneval des Hauptausschuss Groß-Oberhausener Karneval funktioniert auf diese Art und Weise schon seit Jahren. Helmut Lupszyk narrte wieder alle, als Onkel Helmut: „Heute regnet es den ganzen Tag, also könnt ihr sowieso nicht spazieren gehen!“ Stimmte, der Moderator holte sich mit Siggi Prokein einen waschechten Spaßmacher mit einer Quetschkommode an seine Seite.

Noch’n Schoko-Kuss?

Kluger Schachzug: Lästiges Quetschen blieb im Ebertbad aus, ausverkauft, aber mit genug Narrenfreiheit zum Herumtollen. Tupperdosen mit mitgebrachtem Knabberkram machten die Runde. „Noch’n Schoko-Kuss? Gummibärchen? Also einen Salzbrezel kannste ja wohl ruhig probieren?“ Klar doch! Lecker!

Anders als bei üblichen Karnevalsveranstaltungen durften die Mini-Jecken ihre Verpflegung selbst mitbringen, der sehr bezahlbare Eintrittspreis von 3,50 Euro sollte allen Familien gleichermaßen den Besuch im Ebertbad ermöglichen. Die gut besuchten Sitzreihen bestätigten den guten Willen. Grüne Helau-Welle!

Junge Cowboys zupfen am Hut

Die Kostüme: wieder einmal toll. Prinzessinnen setzten sich selbst die Krone auf. Junge Cowboys rückten den Hut zurecht: „Darf ich sie zur Bühne bitten, Ma’am!“

Clowns, überall Clowns: so wie einer, der auf den Namen Micky hörte. „Bei dieser Musik sind früher alle eingeschlafen“, sagte die lustige Gestalt mit roter Nase. Eltern erinnerten sich und widersprachen: „Stimmt doch gar nicht!“

Die Kinder konnten mitmachen. Bewegung vor dem Abendessen. Auf der Bühne durften viele zu „Happy“ hüpfen. Bei Helene Fischer zuckten einige mit den Schultern, andere waren eh schon atemlos. Dann doch lieber etwas auf den Fußboden setzen — zum Verschnaufen. Junge Tanzgarden zeigen was. Kinderprinzenpaar im Glück: Sie sind Stars. Nach zweieinhalb Stunden ging es zurück in den Regen. Knirps dabei? Jau!