Oberhausen. . Zwei ehemalige OGM-Mitarbeiter sollen i-Phones und Tablets über ihren Arbeitgeber bestellt und weiterverkauft haben. 1,8 Millionen Euro Schaden.

Zwei im November bei der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) entlassene Mitarbeiter sollen nach Informationen der NRZ einen Schaden von mindestens 1,8 Millionen Euro verursacht haben. Dabei geht es um einen Betrugsfall mit weit über tausend Handyverträgen. Hauptgeschädigter soll die Deutsche Telekom sein, der Telekommunikationsdienstleister der Stadttochter OGM. Bereits im Dezember hatte die Duisburger Staatsanwaltschaft zusammen mit der OGM Ermittlungen bekanntgegeben (wir berichteten). Zur Höhe des Schadens wurden damals zunächst keine Angaben gemacht.

Über einen längeren Zeitraum sollen die beiden Ex-Mitarbeiter teure Handys (i-Phones) und Tablet-Computer (i-Pads) als Vertragsgeräte über ihren Arbeitgeber bestellt haben. Später sollen diese Geräte – nach den vorliegenden Informationen kann es sich um 1500 Stück und mehr handeln – weitergegeben beziehungsweise privat weiter verkauft worden sein.

Inventur findet statt

Bei der Stadt Oberhausen, die über ihre Tochter OGM sämtliche IT-Dienste und Dienstleistungen bezieht, ist derzeit eine Kontrolle der vorhandenen Handys und Tablets im Gange. „Wir überprüfen im Rahmen einer Inventur, inwiefern die Anzahl der Geräte mit den Listen der OGM übereinstimmt“, berichtet Stadtsprecher Ralf Terlau. Zudem müsse geklärt werden, inwiefern der Stadt finanzielle Schäden entstanden seien. „Das ist aber Gegenstand weiterer Prüfungen und der staatsanwaltlichen Ermittlungen.“

Ein Abteilungsleiter bei der OGM soll nach Bekanntwerden der Vorgänge freigestellt worden sein. Offenbar wurden die Handys und Tablets in seinem Verantwortungsbereich ausgegeben. Der Betrug sei vor allem deshalb länger unentdeckt geblieben, weil die jeweils mehrere hundert Euro teuren i-Phones und i-Pads als Vertragsgeräte verbucht worden seien: Auf diese Weise entstanden pro Gerät und Monat maximal Kosten bis 60 Euro. Diese Gebühren für den Vertrag sollen später von den beiden Mitarbeitern aber nicht mehr bezahlt worden sein, warum der Telekom auch der Großteil des Schadens entstanden sei.

1500 Geräte bestelltund viele davon weiterverkauft

Anna Christiana Weiler, Pressesprecherin der Duisburger Staatsanwaltschaft, bestätigt umfangreiche Ermittlungen. „Derzeit liegen die Ermittlungsakten bei der Oberhausener Polizei.“ Da noch weitere, nicht näher genannte Maßnahmen anstünden, will Weiler zunächst keine weiteren Details bekannt geben. Sie geht jedoch davon aus, dass die Ermittlungen noch einige Monate andauern werden.

Die Geschäftsführung der OGM hat in diesem Zusammenhang angekündigt, die internen Kontrollmechanismen überprüfen zu wollen. Zu weiteren Details will die OGM derzeit keine Auskunft geben – sie verweist auf das laufende Verfahren der Staatsanwaltschaft.

Auch die Deutsche Telekom möchte sich zu den Geschehnissen mit Hinweis auf das aktuelle Ermittlungsverfahren nicht äußern.