Oberhausen. Der Kalender des Fotografen Carsten Walden verdient einen Platz auf dem Gabentisch. Bekannte Orte werden neu erlebbar. Ungewöhnliche Perspektiven schönes Licht.

Ob Sie noch ein Last-Minute-Geschenk brauchen oder jemandem eine zusätzliche Freude bereiten möchten: Mit „SOh! schön ist Oberhausen 2015“ können Sie nichts falsch machen. Der Kalender verdient einen Platz auf dem Gabentisch. Zwölf sehenswerte Liebeserklärungen an seine Heimatstadt hat Fotograf Carsten Walden für sein neues Werk ausgewählt. Es ist in allen Oberhausener Buchhandlungen sowie bei den Touristik-Infos am Hauptbahnhof und im Centro für 14,95 Euro erhältlich. „Von den 1500 aufgelegten Exemplaren sind noch etwa 300 zu haben“, sagt Walden, nicht ohne Stolz auf die große Nachfrage.

Gern bei Nacht unterwegs

„Mit Herzblut, einem Draht zur Stadt, viel Zeit und Geduld“ zieht er los, um seine Motive in Szene zu setzen. „Und manchmal gelingt ein goldener Schuss durch das Spiel mit dem Licht und die Komposition von Farben. Besonders gern bin ich bei Nacht unterwegs, für mich ist das Entspannung. Dabei kann man Dinge entdecken, die einem normalerweise entgehen. Bekannte, die mich mal begleiteten, haben das bestätigt.“

Wer sich die Oberhausen-Impressionen anschaut, kann nachvollziehen, was Walden meint. Durch ein Meer von Frühlingsblumen gesehen, erscheint das Schloss ganz klein, das auf dem April-Kalenderbild zu sehen ist. Abends, im Spätherbst oder im Winter beleuchtet fotografiert, wirkt es hingegen sehr geheimnisvoll.

So, als sei er echt, hat Walden den Weihnachtswald fürs Dezemberbild inszeniert. Schnee und Lichter verfremden zunächst den City-Eindruck, doch die Friedenssäule hat sich ja nicht versteckt und weist den Stadtkenner darauf hin, dass er sich auf dem Altmarkt befindet.

"Ich arbeite für alle"

Wer das Cover des Oberhausener Jahrbuchs kennt, kennt auch ein Starfoto des Kalenders, den Heißluftballon mit dem beleuchteten Gasometer im Hintergrund, fotografiert bei Einbruch der Dunkelheit, wenn der Himmel noch nicht schwarz, sondern dunkelblau ist. „Die Fotografen nennen das blaue Stunde“, sagt Walden. „Ich hatte das Foto schon im Kopf, doch die Umsetzung, ob sie gelingen würde, war ein großes Fragezeichen.“

Ob Sterkrader Fronleichnamskirmes, Slinky-Brücke, die nächtliche Atmosphäre am Zentrum Altenberg, chillende junge Leute oder das Steigerhaus im Olga-Park oder doch das Weiße Dinner auf dem Saporoshje-Platz, ein Bild mit vielen Menschen im Wunderkerzen-Meer – es ist schwierig, eins der Fotos zum Lieblingsbild zu küren. „Mein Archiv ist riesig, ich könnte viele Kalender machen“, sagt der Fotograf. „Oberhausen, das ist meine Stadt, hier bin ich geboren worden und aufgewachsen, hier fühle ich mich wohl!“

Der Kalender ist in Zusammenarbeit mit dem Stadtmagazin Oh! entstanden, das ein regelmäßiger Auftraggeber von Walden ist. Ansonsten ist er völlig frei unterwegs. „Ich arbeite für alle.“ Schöne Ausstellungen hat er schon einige gezeigt. „Die sind für mich Werbung, meine Visitenkarten.“