Oberhausen. . Das Festival „Aufgedreht“ in Oberhausen ist ein bundesweit einmaliges Angebot für 14- bis 20-jährige junge Leute. Der Zuspruch ist größer denn je.
„Aufgedreht“, das bundesweit einzige Filmfestival, das ausschließlich erlesenes Jugendkino zeigt und heute beginnt, feiert seinen ersten runden Geburtstag. „Das Konzept hat sich bewährt“, sagt Petra Rockenfeller, Kinoleiterin der Oberhausener Lichtburg. „Mit über 1000 Voranmeldungen ist der Zuspruch bei den Schulklassen größer als je zuvor.“
Sieben Filme mit Themen und Sichtweisen, die die Altersgruppe der 14- bis 20-Jährigen ansprechen und interessieren, werden an acht aufeinander folgenden Tagen vom 10. bis zum 17. Dezember im Innenstadt-Kino an der Elsässer Straße 26 gezeigt, vormittags für Klassen und am frühen Abend, immer um 18.30 Uhr, für alle Interessierten. „Es ist also durchaus möglich, alle Filme anzusehen“, sagt Rockenfeller.
Alle Filme werden professionell anmoderiert
Einmalig flexibel ist das Konzept: Klassen können ihren Wunschfilm am selbst gewählten Vormittag zur bevorzugten Uhrzeit sehen. Die fünf Lichtburg-Kinos ermöglichen dies. „Bei Interesse nehmen wir sogar noch den 18. Dezember als zusätzlichen Jugend-Kinotag dazu“, sagt die Kino-Leiterin.
Das Besondere: Alle Filme werden professionell anmoderiert und im Anschuss an die Vorstellungen gibt es auf Wunsch Filmgespräche, bei dem einen oder anderen Film auch mit geladenen Gästen, etwa mit dem Regisseur, dem Drehbuchautor oder mit einem der beteiligten Schauspieler.
Der bisher meist gebuchte Film ist „Vielen Dank für Nichts“, in dem der querschnittsgelähmte Valentin ein Theaterprojekt aufmischt und für seine eigene Romanze kämpft. „Der Film hat gleichzeitig Tiefgang und viel Witz und Humor“, sagt Nina Heise, pädagogische Betreuerin des Festivals. Sie hat auch die Kino-Fans des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums betreut, die freiwillig an Samstagen ein Moderationstraining bei ihr buchten und lernten, Filmkritiken zu verfassen, mit denen sie auf Facebook auf die Jugendfilmtage aufmerksam machen wollen.
Gemeinschaftlich Filme entdecken
Beim Filmfest „Aufgedreht“ hätten junge Leute die einmalige Chance, gemeinschaftlich Filme zu entdecken, die sie sonst nicht auf der Leinwand sehen könnten, fernab vom Mainstream, sagt die Kinoleiterin. „Das diesjährige Festival eingeschlossen, waren mindestens 80 Filme im Programm, die irgendwie anders waren als die gewohnte Filmkost. Jedes Jahr ist es uns wieder gelungen, eine Auswahl zu treffen, die bei der Zielgruppe ankommt. Das beweisen die Kommentare bei den Filmgesprächen.“
Die Bereitschaft, außergewöhnliche Filme anzusehen, zieht sich übrigens durch alle Schulformen. Von Beginn an Fans waren das „Bertha“ und das Hans-Sachs-Berufskolleg. Erstmalig und speziell fürs Festival-Jubiläum wurden vom Presseklub zwei wunderbare Trailer erstellt. Gefördert wird „Aufgedreht“ durch die Film- Medienstiftung NRW und den Jugendclub der Stadtsparkasse.