Oberhausen..

Das Gold-Braun vieler Blätter von den Bäumen rund um Burg Vondern bildete am Samstag die herbstliche Kulisse für den ersten gemeinsamen Kunst- und Kuriositätenmarkt der sieben Oberhausener Wohltätigkeitsvereine, der beiden Lions-Clubs, der beiden Ro­tary-Clubs, des Probus-Clubs, des Rotaract-Clubs und des Zonta-Clubs.

Im Laufe des Nachmittags drängten sich dabei immer mehr Menschen auf dem Innenhof der Burg und in ihren Räumen. Sie waren eingeladen, dort etwas für einen guten Zweck zu verzehren, einzukaufen oder zu ersteigern.

Marco Krämer vom Verein Burg Vondern, der die Vorburg restauriert und museal hergerichtet hat, empfing die Besucher am Tor als zünftige mittelalterliche Burgwache mit Helm und Spieß. Sein Mitstreiter Tobias Thimm, der Leichtigkeit halber nur in Halbrüstung, führte Interessierte durch die Vorburg.

Beschwerliches Mittelalter

Oben, im Aufent­haltsraum der Burgwache, gab ihnen Hagen Hoffmann Informationen über die Lebensgewohnheiten damals. Dabei erfuhren sie zum Beispiel, dass Waisenkinder wie Sklaven behandelt und dazu gezwungen wurden, den Kamin der Feuerstelle zu reinigen. „Sie mussten Schnaps trinken, um den Ruß runterzuspülen, wurden so kaum älter als 15 Jahre“, berichtete er und warnte vor einer Romantisierung des Mittelalters. „Es war eine beschwerliche Zeit.“

Derweil spielte unten, im Burghof, Mike’s Discovery Jazzband, eine Big Band, bekannte Melodien wie die vom „Tatort“ und vom Rosaroten Panther. Hier, wo die Besucher an Stehtischen oder so zusammenstanden, zog der Duft gebratener Würstchen umher. Drinnen, im umgebauten Pferdestall der Burg, war die Kuchentheke aufgebaut. Würstchen wie Kuchen waren zum Verkauf für einen wohltätigen Zweck gespendet worden. Durch den Markt soll unter anderem das Friedensdorf unterstützt werden.

Gemälde und Kuriositäten

Im Pferdestall waren auch die Verkaufsstände für Kunst und Kuriositäten aufgebaut. An einem Stand im Erdgeschoss etwa waren bemalte Geweihe zu haben. Und im Obergeschoss wurde für den Verkauf einer Kirchenbank aus Eiche für 180 Euro geworben. Aber wer hat schon Platz dafür?

Voll besetzt war der Rittersaal, als es dort zur Versteigerung von Gemälden und Zeichnungen kam. Als eines der ersten Bilder wechselte ein Frauenakt für 110 Euro den Besitzer.

Im Laufe des Nachmittags füllte sich der Innenhof immer mehr mit Besuchern. Dierk Hans Hoefs vom Lions-Club Oberhausen Glückauf, der zwischendurch mit dem Lautsprecher Ansagen machte, war zufrieden mit der Resonanz der ersten gemeinsamen Veranstaltung. Eine finanzielle Bilanz konnte er noch nicht ziehen. Allein sein Club hat 2013 bei drei größeren Aktionen einen Netto-Erlös von 19.800 Euro erzielt.