Mülheim/Essen. Der Chemiehändler Brenntag favorisiert einen Umzug mit 500 Mitarbeitern von Mülheim nach Essen. Der Chemiehändler will weiter wachsen und plant mit Hochtief einen Neubau in Nachbarschaft zu Messe und A 52 in Essen-Rüttenscheid. Für Mülheim sei der Umzug laut Wirtschaftsförderung ein Verlust.
Ein Umzug des expansionswilligen Chemiehändlers Brenntag von Mülheim nach Essen wird wahrscheinlicher: Wie das Unternehmen auf Nachfrage bestätigte, favorisiert es für seine größer werdende, derzeit 500-köpfige Mannschaft den Neubau einer Zentrale in Essen-Rüttenscheid, zwischen A 52 und Messe.
Das Unternehmen hat im Wettbewerbsverfahren Anfang Oktober entschieden, mit der Hochtief Projektentwicklungsgesellschaft in die Planung für einen Neubau auf der ehemaligen Festwiese in Rüttenscheid zu gehen und das Stinnes-Hochhaus am Rhein-Ruhr-Zentrum zu verlassen.
Schnitzmeier: „Das wäre natürlich ein Verlust“
Dort ist Brenntag seit Mitte der 1980er-Jahre Mieter und belegt dort den weitaus größten Teil der Büroflächen. Der Wegzug aus Mülheim ist noch nicht fix, die Planung für Essen aber ein Signal. Eine Entscheidung könne noch einige Monate dauern, hieß es.
„Das wäre natürlich ein Verlust für uns als Standortkommune, aber kein Verlust für die Region und die Arbeitsplätze hier“, reagierte Mülheims Chef-Wirtschaftsförderer Jürgen Schnitzmeier. Für Nachfragen dieser Größenordnung gebe es in Mülheim nur wenige Optionen.
Neue Anforderungen an die Politik
Das Beispiel Brenntag zeige: Der fortlaufende Strukturwandel in der Wirtschaft stelle Anforderungen an die Gewerbeflächenpolitik, die in Mülheim „immer drängender“ würden.
Brenntag hatte in Mülheim auch drei Optionen zur Expansion aufgezeigt bekommen: am Kaufhof-Standort (Neubau), am Flughafen (Neubau) und am aktuellen Stammsitz (Modernisierung im laufenden Betrieb).