Essen. Chemikalien-Händler peilt Umzug auf Hochtief-Areal an, nebenan plant Kölbl Kruse das Büroprojekt „Silberkuhlsturm“. Das börsennotierte Unternehmen plant seinen Auszug aus dem Hochhaus am Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum schon seit über einem Jahr.

Fast eineinhalb Jahrzehnte haben Essens Wirtschaftsförderer an diesem Filetgrundstück knabbern dürfen – demnächst aber taugt das Areal des einstigen Grugastadions samt Festwiese nur noch zur Präsentation alter Vermarktungserfolge. Denn auf den letzten beiden großen Grundstücken zwischen A52, Norbert- und Alfredstraße soll in Bälde die Baugrube ausgehoben werden.

Auf dem einen Brachgelände, derzeit noch im Eigentum von Hochtief, will voraussichtlich der Chemikalienhändler Brenntag seinen neuen Unternehmenssitz errichten. Das im M-Dax gelistete börsennotierte Unternehmen mit weltweit 13.000 Mitarbeitern plant seinen Auszug aus dem Hochhaus am Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum schon seit über einem Jahr, fasste zwischendurch auch ein Gelände im Krupp-Gürtel ins Auge und würde mit mehreren hundert Mitarbeitern in die Nachbarschaft der Messe ziehen. Der Flächenbedarf für den neuen Bürokomplex wurde stets mit rund 20.000 Quadratmetern beziffert, die endgültige Entscheidung soll in einigen Monaten fallen.

Stephan Kölbl "sehr optimistisch"

Schon früher sind gleich nebenan voraussichtlich die Projektentwickler Kölbl Kruse am Start: Sie wollen der Stadt ein Festwiesen-Grundstück abkaufen, um dort den „Silberkuhlsturm“ zu errichten, ein hochwertiges Bürohaus mit 12.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche, das allerdings nicht auf einen einzigen, sondern für drei bis vier Nutzer im mittleren Flächen-Segment zugeschnitten wird. Ende des zweiten Quartals 2015 soll Baubeginn für das Vorhaben sein – vorausgesetzt, die von Kölbl Kruse angepeilte Vorvermietungsquote von 75 bis 80 Prozent wird bis dahin erreicht.

„Wir sind da sehr optimistisch“, sagte Stephan Kölbl am Rande der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in München: Verhandlungen laufen mit einem auswertigen Nutzer und drei Essener Firmen, die einen Umzug ins Auge fassen. Der Ankermieter wird eine Fläche von rund 3.500 bis 4.000 Quadratmetern belegen.