Saarn. . Großes Fest der Kirche St. Elisabeth in Saarn zeigt, dass das Zusammenwachsen der Gemeinden funktioniert. Besucher aus der gesamten Pfarrei sind gekommen, denn hier versteht sich jeder mit jedem. Dabei gab es auch hier die Zeit, als die Zukunft der Gemeinde unsicher war.
Sie haben bereits eine Strecke des Weges hinter sich gebracht, sind gut unterwegs und werden nicht müde, ihr Ziel anzupreisen: „Wir werden eins“. Im Zeichen des Zusammenwachsens der fünf Kirchen in drei Gemeinden zu einer Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt stand daher auch in diesem Jahr das Gemeindefest in St. Elisabeth.
Das Gotteshaus am Nachbarsweg fungiert seit der Fusion, die das Bistum Essen angeordnet und mit einer Feier der Neugründung im Dezember 2006 vollzogen hatte, als Filialkirche der Pfarrei im Mülheimer Süden. „Wir haben richtig gekämpft, um in der Hierarchie hochzurutschen“, erinnert sich Ludger Theile aus dem Gemeinderat. Denn zunächst sollte St. Elisabeth nur als weitere Kirche geführt werden – mit ungewisses Zukunft.
„Viele der älteren Leute hatten noch miterlebt, wie St. Elisabeth damals gebaut wurde. Und dann war nicht klar, ob und wie es weitergeht. Die Unsicherheit damals war schon groß“, weiß auch Hans Blessing. Dann aber besann sich die Gemeinde auf ihre Stärke, das gemeinsame Engagement, und setzte alle Hebel in Bewegung, um aus der Umstrukturierung so unbeschadet wie möglich hervorzugehen. „Wir haben viele Gespräche geführt, Briefe geschrieben, Besuche gemacht und ein Konzept vorgelegt, warum wir bedeutender sind und mehr verdienen, als nur die Marke ‘weitere Kirche’.“
Der vehemente Einsatz der Gemeinde habe nicht nur Wirkung erzielt, sondern auch einen Nebeneffekt gehabt, berichtet Ludger Theile schmunzelnd: „Der Bischhof kennt uns.“ Zudem sei die Gemeinde noch enger zusammengewachsen.
Als Beweis darf das Fest auf der Kirchwiese am gestrigen Sonntag gelten: Es scheint, als sei hier halb Saarn auf einen Plausch vorbeigekommen. Auch Christel Mühr ist da, sie deutet auf den Button am Revers ihrer Jacke. „Wir werden eins“ ist darauf zu lesen. Die Dame mit den kurzen graue Haaren betont: „Ich komme aus der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt, hier in St. Elisabeth haben mein Mann und ich aber damals geheiratet, auch ist unsere Tochter hier getauft worden.“ Die Kirche am Nachbarsweg liege ihr daher nach wie vor am Herzen, sagt Christel Mühr. Dass der nicht ganz freiwillige Zusammenschluss der fünf Kirchen zu einer Pfarrei mittlerweile gut vollzogen sei, findet die Christin durchaus: „Hier hat niemand Berührungsängste, jeder versteht sich mit jedem – das war von Anfang an so.“
Dass das Miteinander gut funktioniert, beweist auch die nächste Generation. „Die Messdienergruppen der Gemeinden tauschen sich regelmäßig aus, es sind viele Freundschaften entstanden“, erzählt Daniel Jüptner, 19 Jahre alt. Hans Blessing nickt zustimmend und sagt: „Die Jugend wächst wie selbstverständlich zusammen.“