Einbrecher und Diebe machen auch vor Gotteshäusern nicht Halt, was jüngst zwei Einbrüche in Essener Kirchen innerhalb von zwei Wochen zeigten. Bereits früher hatte das Bistum Essen geraten, Barmittel aus Kollekten nicht in ungesicherten Räumen aufzubewahren.

In Essen war Kircheninventar gestohlen, sowie die Opferstöcke geleert worden. „Unsere Kollekten sind sehr gut geschützt. Darauf legen wir großen Wert“, sagt Michael Janßen, Mülheimer Stadtdechant und Pastor in St. Mariä Geburt. Die Kirche aus Sicherheitsgründen nur zu den Gottesdiensten zu öffnen, widerstrebt Michael Janßen zutiefst. „Eine Kirche, die tagsüber geschlossen ist, ist eine tote Kirche. Die Menschen haben ganz stark das Bedürfnis, auch tagsüber in die Kirche zu kommen, um einen Ort der Stille zu finden. Das zeigen auch die ungezählten Kerzen, die in St. Mariä Geburt aufgestellt werden.“ Trotz der Vorfälle, von denen man ab und zu höre, sollen die Türen daher weiterhin weit einladend geöffnet bleiben. Vor der möglichen Gefahr von Diebstählen verschließt ­Michael Janßen dabei keineswegs die Augen. „Wir haben bereits vor Jahren eine Art Wachdienst in St. Mariä Geburt eingerichtet.“

Eine Gruppe von gut 20 Männern und Frauen aus der Gemeinde sind tagsüber abwechselnd in dem ­Gotteshaus. Allein ihre Präsenz soll Diebe abschrecken. „Zudem stehen sie den Besuchern unserer Kirche auch als Ansprechpartner zur Verfügung“, sieht Michael Janßen noch einen positiven Begleiteffekt.

Grundsätzlich sind die Pfarreien und Gemeinden selbst für die ­Sicherheit ihrer Kirchen zuständig. „Bei Bedarf steht das Bistum aber mit Informationen und Beratung zur Seite“, so Thomas Rünker, Sprecher des Bistums Essens.