Mülheim. . Nach einem Artikel über Missstände bei der ambulanten Pflege berichteten Leser von ihren Erlebnissen mit Pflegediensten. Viele Leser haben positive Erfahrungen gemacht und loben die Arbeit der Pflegekräfte. Sie zeigen Verständnis für die schwierige Arbeit der Pfleger.

Nach einem Bericht über die negativen Erfahrungen einer Mülheimerin in Sachen ambulanter Pflege sind viele Leser unserem Aufruf gefolgt und haben von ihren Erlebnissen berichtet – erfreulicherweise überwiegend positiven.

Wie Hans-Peter Hipperich: „Ich habe meine Frau über ein Jahr zuhause gepflegt und hatte einen wunderbaren Pflegedienst.“ Dem ist der Speldorfer dankbar. Schon als seine Frau noch im Krankenhaus lag, haben die Pflegekräfte sich mit der Stationsleitung und Hans-Peter Hipperich abgesprochen, wie eine optimale Pflege seiner Frau zuhause auszusehen hat.

Mitarbeiter nehmen sich Zeit

„Anfangs musste meine Frau fünf Mal am Tag gepflegt werden, das ging schon um sechs Uhr morgens los“, so Hipperich. „Auf die Uhr haben die Mitarbeiter bei der Pflege aber nie geguckt. Sie haben sich immer die Zeit genommen, die nötig war.“ Auch dafür, dass der Pflegedienst ihn in die Pflege seiner Frau mit einbezogen hat und er so bis zum Ende für sie da sein konnte, ist Hans-Peter Hipperich dankbar.

Auch Christa Schmitz kann über ihre eigene Pflege nichts Negatives berichten. Seit anfang Dezember ist die teilweise gelähmte Speldorferin auf die Hilfe eines ambulanten Pflegedienstes angewiesen. Auch ihr Mann steht ihr immer zur Seite. „Als ich in der Reha war, hat er schon alles in die Wege geleitet“, sagt die 71-Jährige. „Am Tag, als ich nach Hause kam, standen dann auch schon die Mitarbeiter vor der Tür.“ Auch Christa Schmitz kann sich über die Mitarbeiter nicht beschweren. „Sie sind immer pünktlich, sehr freundlich und zuvorkommend.“

Pflegekräfte haben es nicht immer einfach

Dass es Pflegekräfte nicht immer einfach haben, hat Gisela Sandten dazu veranlasst, sich bei der Redaktion zu melden. Ihr Mann musste über zehn Jahre gepflegt werden, und sie ist ihrem Pflegedienst immer treu geblieben. „Der Beruf ist nicht einfach, aber man kann es auch nicht immer nur dem Pflegedienst anlasten, wenn nicht immer alles rund läuft“, meint die 77-jährige Broicherin.

„Auch wir Angehörigen sind zwischenzeitlich immer wieder überfordert.“ Dennoch betont sie, dass sie nicht zehn Jahre lang den gleichen Pflegedienst beschäftigt hätte, wenn sie nicht voll und ganz zufrieden gewesen wäre. „Mich zu dem Thema zu melden, das war ich den Mitarbeitern einfach schuldig.“

Auch Lydia Wintergrün hat die Aufs und Abs der häuslichen Pflege kennengelernt. Bei der 86-Jährigen, die 13 Jahre lang ihren Mann gepflegt hat, lief zwar nicht immer alles wie im Lehrbuch, aber sie sieht die Probleme eher im Personalmangel, als beim Personal persönlich: „Man kann doch nicht alle über einen Kamm scheren, es sind viele kompetente und nette Leute dabei.“