Mülheim. . 12.000 feierten am Wochenende in Mülheim wieder einen friedlichen Ruhr Reggae Summer. Jan Deelay mit den Beginners sorgte dabei für Freudenstürme im Partyvolk, das auch fernab der Bühnen dem Motto des Festivals gerecht wurde: „Love, Peace and Music“.
Drei Tage „Love, Peace and Music“ erlebten über 12.000 Besucher am Wochenende beim Ruhr Reggae Summer. Aus ganz Deutschland reisten die Reggae-Fans mit Zelt, Badehose und jeder Menge Rauschmitteln als Proviant an, um eine entspannte und friedliche Party zu feiern. Super Künstler, tolle Beachparty, exotisches Essen – Mülheims größtes Festival, erfolgreich wie in den Vorjahren.
Ein Wespenstich, gelegentliche Kreislaufprobleme, einige überdosierte Rauschzustände – doch das seien die einzigen Vorfälle, die es gegeben habe. Veranstalter Mattia Rübenstrunk freut sich über ein gelungenes Festival: „Wir hatten richtig gute Künstler – wir haben positives Feedback bekommen. Den Leuten hat es Spaß gemacht.“
"Die deutschen Fans sind rein und ehrlich"
Der Festival-Aufbau über mehrere Bereiche wurde in diesem Jahr jedem Geschmack gerecht. Auf der Live Stage, die hervorragenden Sound lieferte, gaben sich die Reggae-Stars das Mikrofon in die Hand. Bühnenspektakel Anthony B heizte den Fans am Freitagabend richtig ein. Mit einer Bühnenperformance à la Mick Jagger und Hits wie „Warrior“ und Lennons „Imagine“ blieb kein Bein still. Seine Message: „Dieser Tag gehört der Liebe.“ Schon zum siebten Mal ist der Jamaikaner beim Ruhr Reggae. „Die deutschen Fans sind rein und ehrlich. Sie fühlen den Reggae – dafür liebe ich sie“, sagte Keith, alias Anthony B, backstage – berauscht vom Auftritt.
Ein Höhepunkt auch der Auftritt von Bunny Wailer. Die Reggae-Ikone, ein ehemaliger Bandkollege von Bob Marley, setzte mit seinen 67 Jahren eher auf ruhigere, aber reine, originale Reggae-Klänge. Nicht weniger Atmosphäre lieferten bekannte Namen wie Nosliw, Beenie Man und Alborosie.
Beginner erstmals seit Jahren wieder gemeinsam in NRW
Sehnlich erwarteter Top Act des Festivals aber: Beginner mit Jan Delay, Denyo und DJ Mad. Nach zehn Jahren spielte die Band erstmals wieder gemeinsam in NRW und wurde am Samstagabend von den Fans gebührend begrüßt. Mit Klassikern wie „Liebeslied“, „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ und vielen neuen Songs begeisterte der sanfte Hip Hop zwischen dem rhythmischen Reggae.
Wer sich nicht gerade vor der Bühne tummelte, genoss das frei benutzbare Naturbad – einer Oase gleich. Bei an die 30 Grad dienten mehrere Pools den großen und kleinen aufgeheizten Ruhr-Reggae-Besuchern zur Abkühlung, zum Relaxen und Ausschlafen. Eine Bühne im Strandbereich spielte im Hintergrund durchgehend weichen, zu späteren Stunden auch härteren Dubstep und das „Dancehall Tent“ diente den Nachtschwärmern bis in die Morgenstunden als Partyzelt.
Dosenravioli gegen den Hunger
Die Vielfalt an Musik und die gesamte Aufteilung von Zeltplatz, Schwimmbad und Bühnen kam bei den Besuchern besonders gut an. „Hier gibt es etwas für jeden Geschmack, ob man chillen, tanzen oder Reggae hören möchte – das haben die hier schon gut gelöst“, lobte Mirko Schneider aus Bremen.
In puncto Essen war die ganze Welt zu Gast in Styrum. Afrikanische, indische, thailändische und viele weitere Stände versorgten die Besucher über das Wochenende. Geschmunzelt wurde teilweise über die Kosten der Verpflegung. 0,5Liter Bier kosteten fünf Euro, Essen gab es kaum unter sieben Euro. „Das Bier finde ich schon recht teuer und man darf tagsüber auch kein Wasser mit ins Freibad nehmen“, so der Mülheimer Tim Hentschel. Viele versorgten sich selbst mit Dosenravioli oder spazierten 15 Minuten zum nächsten Lebensmittelmarkt.
Bis Montag dürfen die Besucher noch auf der Wiese zelten, um sich auszuschlafen und den Kater zu bekämpfen, bis es morgen dann wieder in den Alltag geht – mit viel weniger „Love, Peace & Music“.
Die Stars des Ruhr Reggae Summer 2013