Mülheim. Metalldiebe haben sich erneut an der „Flora“ zu schaffen gemacht. Der Bronze-Statue im Rosengarten in Mülheim fehlt nun ein Arm. Die Polizei bittet um Hinweise. Kulturamt denkt erneut über die Sicherung von Kunst im öffentlichen Raum nach.
Dem heftigen Pfingstunwetter konnte die „Flora“ im Rosengarten an der Freilichtbühne noch trotzen – gegen Metalldiebe hatte die Schöne aus Bronze keine Chance. Ein bislang unbekannter Täter hat ihr den Arm geraubt – offenbar abgesägt.
Ein Parkbesucher bemerkte den Diebstahl und informierte die Polizei. Der Mann konnte den Zeitraum zwischen Freitagnachmittag, 11. Juli, 16 Uhr, und Samstagnachmittag, 12. Juli, 16 Uhr, eingrenzen. Das Kriminalkommissariat ermittelt nun wegen schweren Diebstahls und bittet um Hinweise: 0201-8290. Es ist nicht das erste Mal, dass sich Metalldiebe an Kunstwerken zu schaffen machen.
Neue Diskussion um Sicherung der Kunstwerke
2011 konnte die „Flora“ in letzter Minute dank aufmerksamer Bürger gerettet werden, die bemerkt hatten, dass an der Skulptur herumgeschraubt worden war. Kurz zuvor war der „Bogenschütze“ von Hermann Lickfeld aus dem Luisental verschwunden, tauchte in Einzelteilen in einem Teich im Horbachtal auf und wurde für einen „deutlich fünfstelligen Betrag“, so Kulturbetriebsleiter Frank Baudy, wieder hergestellt. Jetzt steht er wieder an seinem angestammten Platz. Damals brachte die Stadt auch gleich die „Flora“ von Richard Langer aus dem Jahr 1920 zur Überholung in die Duisburger „Schmiede“, weil ihr einige Finger fehlten.
Die zweite Plastik des Mülheimer Künstlers Lickfeld „Der Zusammenbrechende“ auf dem Ehrenfriedhof im Uhlenhorst, wo sie etwas abseits stand, wurde zum Schutz vor Metalldieben ebenfalls in Sicherheit gebracht. Nach der Hand-Erneuerung wachte auch die „Flora“ wieder über ihren Rosengarten an der Dimbeck. Unversehrt bis jetzt. Nun fehlt ihr ein Arm. Kulturbetriebsleiter Baudy wollte sich gestern vor Ort über den Schaden an der Bronze-Skulptur informieren. Nach all den Vorfällen sollte erneut diskutiert werden, wie sich Kunstwerke besser sichern lassen. Baudy hält den jetzigen Standort der Flora für „vollkommen ungeschützt“. Denkbar wäre ein Ort, der exponierter und mit mehr Leben gefüllt sei wie beispielsweise die Ruhranlagen.