Migranten haben ihre Erfahrungen im Buch „GeschichtenCafe” festgehalten: Eine Sammlung eigener Geschichten, Erfahrungen von Menschen, die in Mülheim ihr Zuhause gefunden haben.

Das, was man vorher gemacht hat, zählt im neuen Land einfach nicht, oder die kulturellen Lücken sind zu groß. Es ist traurig, dass so viele kluge, gebildete Ausländer dadurch unterfordert bleiben.

Das Geschichtencafe, eine „Schreibwerkstatt von und für MigrantInnen” bringt Erfahrungen auf den Punkt: Ein halbes Jahr beschäftigten sich rund 30 Migranten mit ihrer alten und neuen Heimat. Nun haben sie eine Textauswahl in einem Buch unter dem Titel „GeschichtenCafe´. Unsere Geschichten – Mülheimer Geschichten” (Auflage: 500) veröffentlicht. Auch die Britin Louise Fennell, die nach Jahren in Großbritannien und in den USA die „kulturellen Lücken” als störend empfand, oder Benedicta Stolpe, die vor 39 Jahren von den Philippinen kam: „Ich habe gerne aus dem Nähkästchen geplaudert.”

Begleitet haben das Projekt Silke Schlichting vom Centrum für bürgerschaftliches Engagement (CBE) und Daniel Bach vom Stadtteilmanagement Eppinghofen. Entstanden ist eine Sammlung von Geschichten über Menschen, die in Mülheim ihr Zuhause gefunden haben. Ziel war es, den Migranten eine Möglichkeit zu geben sich auszutauschen, aber auch zu zeigen, wie unterschiedlich die einzelnen Migranten sind, wie Andrea Hankeln (CBE) betont.

Herausgekommen sind persönliche Einblicke in verschiedene Lebenswege. Über Menschen, die aus dem Kosovo kamen, aus Thailand oder dem Kongo. Menschen, die hoffen, dass sie hier vor politischer Verfolgung sicher sind, die sich mehr Kontakte zu Deutschen wünschen oder den Bürokratie-Dschungel beklagen.

Regelmäßig trafen sich die Migranten bei einer Tasse Cafe zum Gespräch rund um die Themen Heimat verlassen, Ankommen, Nest bauen und Zukunft gestalten. Die Textsammlung, die von Louise Fennell gestaltet wurde, ist kostenlos im CBE an der Wallstraße 7 und beim Stadtteilmanagement Eppinghofen, Heißener Straße, zu bekommen.