Mülheim. Das Unwetter hat auch das Kellertheater von Dean Luthmann getroffen. Zum dritten Mal drang jetzt Wasser in die Spielstätte ein. Wie es weitergeht, ist noch offen. Die geplante Premiere wurde abgesagt.
Um in der Theatersprache zu bleiben: Was Dean Luthmann mit seinem Kellertheater Affabile erlebt, ist eine Tragödie. Zwei Mal wurde bei ihm schon eingebrochen und durch den Sturm wurde der Kellerraum, den er seit knapp sieben Jahren bespielt, nach 2009 und 2011 nun zum dritten Mal geflutet. Die undichte Kellertür stand bis zur Türklinke im Wasser, wie die Wasserspuren erkennen lassen.
Der Abfluss am Kellerabgang ist wohl so großen Wassermassen nicht gewachsen. Scheinbar drückte auch das Regenwasser aus der Straßenkanalisation zurück. Dem Theatermann steht das Wasser inzwischen wohl bis zum Hals. Wie und ob es im Kellertheater an der Georgstraße weitergeht, konnte der 65-Jährige gestern auf Anfrage noch nicht beantworten. Die Premiere von „Verbrechen macht keinen Urlaub“ am Sonntag, 15. Juni, muss zumindest leider ausfallen. Ob es im Herbst weitergeht, wer weiß? Gemütlich, das bedeutet das italienische Wort affabile, ist die Situation derzeit jedoch keineswegs. Wasser und Schlamm wurden erst einmal mühsam beseitigt.
Amt hat Kosten für Industrietrockner zugesagt
Das Spiel ist für den gebürtigen Berliner und seine Frau Simone mehr Leidenschaft als Broterwerb. „Auskömmlich war das noch nie“, erzählt Luthamnn, der für die MBI auch in der Bezirksvertretung und im Kulturausschuss aktiv ist. Er erhebt auf den rund 20 Plätzen auch kein Eintritt, sondern bittet lediglich um ein Ausgangsgeld, was von einigen Besucher offenbar auch nicht ganz so ernst genommen werde. Beim ersten Wassereinbruch war ein Schaden von 10.000 Euro entstanden, beim zweiten Mal dürfte er noch höher ausgefallen sein, aber Luthmann hat da schon nicht mehr genau gerechnet.
Auch jetzt rechnet er mit einem erheblichen Schaden. Er befürchtet, dass elektrische Teile der Licht- und Tonanlage versagen könnten. Sie würden bei der hohen Luftfeuchtigkeit schnell zu rosten beginnen und dann ihren Dienst verweigern. Wie bei den vorherigen Malen, so habe er auch jetzt die Stadt als Vermieter gebeten, die Miete von monatlich 415 Euro (zuzüglich Energie) zu kürzen. Bei den vergangenen Malen hat das für die städtischen Immobilien zuständige Amt diesen Wunsch abgelehnt. Jetzt steht eine Antwort noch aus. Bislang hat das Amt bloß die Kosten für einen Industrietrockner zugesagt.