Mülheim. Holger Stein baut und entwickelt High End-Musikanlagen. Sowohl sein Wohnsitz als auch seine Firma sind im Turm der alten Malzfabrik untergebracht. In Sachen Musik ist der 53-jährige Stein weltweit unterwegs.

Seinen ersten Verstärker aus einem Bausatz hat Holger Stein gebaut, als er zehn Jahre alt war. Heute baut der Mülheimer Anlagen, Boxen, Verstärker – einfach alles, was mit exzellentem Musikempfang zu tun hat. Er habe immer schon Spaß an guter Musik gehabt, während der Schulzeit am Gymnasium Broich Lautsprecher gebaut, während seines Physikstudiums für 120 Mark Räume gemietet, in denen er erste Serienverstärker bauen und vorführen konnte – ein totaler Musik-Freak eben.

„Ich kenne einfach viele Leute, habe meine Geräte zuerst in kleinem Kreis verkauft, später ist ein Freund mit eingestiegen.“ All die Jahre habe er sich intensiv mit Akustik beschäftigt, mit dem Klang in Konzertsälen weltweit. Mittlerweile spielt sein Unternehmen weit oben in der „High End“-Liga mit, in der ein optimaler Klang erreicht werden soll, das oberste Spektrum, in dem Menschen Musik zurzeit erleben können.

Viel Zeit in der Werkstatt

So wird er auch in diesem Jahr wieder auf der „High End“ in München vertreten sein, der größten europäischen Messe für hochwertige Unterhaltungselektronik. Holger Stein ist eingefleischter Mülheimer, der seinen Wohnsitz und seine Firma „Stein Music“ im Turm der alten Malzfabrik am Hingberg angesiedelt hat und in der Stadt gut vernetzt ist.

Ist er zu Hause, verbringt der Klang-Experte viel Zeit in seiner Werkstatt, um Kerntechnologie für Geräte oder sein preisgekröntes, elektronisches „Harmonizer-System“ zur Optimierung der Raumakustik zu entwickeln. Dazu gehört auch das passive Element seiner sogenannten „Blue-Diamonds“. „Die ,Stones’ aus synthetischem Material werden auf Lautsprecher oder an Wände gesetzt, um Resonanzen zu verändern“, so der 53-Jährige. Er demonstriert den Unterschied in einem seiner drei Studios, die mit Anlagen und Boxen in allen Variationen bestückt sind.

"Ein Club von Menschen, die gerne Musik hören"

Dieser Klangunterschied sei hörbar, aber im Moment physikalisch nicht vollständig erklärbar. „Wir sind mit Mathematikern unterwegs, die Erklärungsansätze liefern“, so Stein. In den Werkstatt-Räumen lagern alle Zutaten für die Geräte, das Bestücken der Platinen, den Zusammenbau der Gehäuse. Die Endmontage der Geräte werde zum Teil in den Fliedner-Werkstätten gemacht. Auch das elegante Gehäuse-Design stammt aus Mülheim: Die Industrie-Designer Michael Hartung und Martin Sach arbeiten direkt nebenan in der ehemaligen Mälzerei.

In Sachen Musik ist Stein weltweit unterwegs. Bei Menschen, die auf perfekten Klang viel Wert legen und sich diesen Hörgenuss auch leisten können. Besonderen Spaß macht ihm der fachliche Austausch in der weltweit größten „Audio Society“ („Ein Club von Menschen, die gerne Musik hören“, erklärt Holger Stein – untertreibend), bei der er als „Vice President Industry Relations Europe“ seines Amtes waltet. Neben Privatkunden stattet er auch Aufnahme-Studios aus, wie das Westlake Studio, in dem auch Michael Jackson produziert hat.