Mülheim. . Politisch ist die Zukunft der Weiterbildungseinrichtung derzeit kein Thema. Die Fragen nachdem sanierungsbedürftigen Gebäude und einer regionalen Zusammenarbeit bleiben offen

Was die Volkshochschule betrifft, herrscht das berühmte Schweigen im Walde. Politisch ist die VHS im Moment kein Thema und vielleicht ist es gerade deshalb von politischer Brisanz. Es hat den Anschein, dass vor den Kommunalwahlen im Mai keine Entscheidungen mehr getroffen werden. Und ohne politischen Auftrag geht gar nichts.

Soll das sanierungsbedürftige Gebäude von 1979 renoviert werden, und wenn ja zu welchem Preis? Ein Hauptproblem ist, dass es derzeit kein grundlegendes Gutachten über das tatsächliche Ausmaß und die Kosten gibt. Auch der Abriss und ein Hotel-Neubau an dieser Stelle waren bereits im Gespräch. Hinzu gesellt sich die Standortfrage für die Bildungseinrichtung. Soll sie im zentralen Gebäude an der Bergstraße vis-a-vis der Stadthalle bleiben oder mehr in die Innenstadt rücken? Die Möglichkeit neuer Räumlichkeiten an der Schloßstraße im ehemaligen Gebäudekomplex von C&A scheidet aus, weil er nicht über die ausreichende Größe verfügt.

Volkshochschule soll näher an die Bürger

Eine weitere Variante wäre, die Volkshochschule näher am Bürger in die Stadtteile und Schulen verteilen. Eine Dezentralisierung der Weiterbildung in die Stadtteile sei eine alte Forderung der Christdemokraten, sagt Markus Püll (CDU). Beispielsweise könnten Kurse in der Saarner Klosterschule gehalten werden, „da hätten auch die Saarner und Mintarder einen besseren Anschluss“.

Seit kurzem ist auch der Kaufhof als möglicher Standort im Spiel. Strategiefragen sollen Mitglieder aus Politik und Verwaltung im Arbeitskreis „Kaufhof“ diskutieren, der eingerichtet werden soll. „Ideen zu entwickeln, was machbar und finanzierbar ist, finde ich nicht schlecht“, sagt Püll. Bei der Diskussion müssten alle „Ideen auf den Tisch, um ein Optimum für die VHS hinzukriegen“.

Regionale Zusammenarbeit in diesem Jahr ausloten

Und schließlich geht es nicht zuletzt um die Frage der regionalen Zusammenarbeit, was heißt, dass die Städte Duisburg, Oberhausen, Mülheim und Essen unter dem Kürzel „Dome“ näher zusammenrücken, was teils schon in einem interkommunalen Verbund passiert, der seit 2002 besteht. Kurzum, die Gemengelage um die VHS ist groß wie das Ausmaß der Entscheidungen samt ihrer weitreichenden Auswirkungen. Kulturdezernent Ulrich Ernst ist der Meinung, dass man die regionale Zusammenarbeit „in diesem Jahr noch mal ausloten muss“.

Und Dr. Daniela Grobe (Grüne) bringt es für ihre Partei auf den Punkt: „Wir treten für den Erhalt einer eigenständigen VHS ein.“ Darin sehen die Grünen ein „wichtiges Bildungs- und Kulturangebot“.